Eigentlich hatte ein Tierheim außerhalb von Köln seine Hilfe zugesagt. Doch jetzt können dort keine Katzen vom Großmarkt mehr aufgenommen werden.
Traurige WendeRettung der Großmarktkatzen gerät ins Wanken

Das Ziel der Tierschützer ist, die Katzen vom Großmarkt umzusiedeln. Doch wohin? (Archivbild)
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Wende bei der Rettung der Großmarktkatzen: Das außerhalb von Köln gelegene Tierheim, das bislang streunende Katzen aus Raderberg aufnahm, ist doch nicht die ersehnte Lösung für das Problem. Grund sind nach Angaben der Kölner Tierschützer neue Auflagen des zuständigen Veterinäramts – kurzfristig verhängt, ohne vorherige Absprache. „Diese Anforderungen sind dauerhaft leider nicht umsetzbar“, heißt es in einem Statement des Teams.
Erst Anfang September hatten sie für das Projekt „Rettung der Großmarktkatzen“ vom Heimtierbedarf-Unternehmen Fressnapf den „goldenen Fressnapf“ erhalten. Damit verbunden war ein Preisgeld von 7000 Euro. Auf dem Großmarktgelände leben rund 150 verwilderte Katzen, doch der Markt schließt Ende des Jahres. Den Tieren, die jetzt schon teilweise krank und gebrechlich sind, droht dann weitere Verwahrlosung bis zum Tod.
120 Katzen warten noch auf Hilfe auf dem Großmarktgelände
Nicht nur emotional, sondern auch organisatorisch befinden sich die Ehrenamtlichen der Initiative „Großmarkt Katzen Köln“ in einer akuten Krise, wie sie berichten. „Die letzten zwei Wochen haben uns tief erschüttert und schockiert“, schreiben die Verantwortlichen. Hinzu kommt eine neue Herausforderung: Bei mehreren der bereits gesicherten Katzen wurden ansteckende Viruserkrankungen nachgewiesen. Einige Tiere müssen daher weiterhin in Quarantäne bleiben, andere stehen noch vor Tests. Die Gefahr, dass weitere Katzen betroffen sein könnten, ist hoch.

Gabriela Biesek (Straßenkatzen Köln), Mania Leveringhaus, Händler Bruno Spatola, Cerstin Heinrichs (Katzenschutzbund Köln) und ihre Mitstreiter wollen die freilebenden Katzen vom Großmarkt umsiedeln.
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Das Team fordert deshalb nun: Eine eigene Immobilie muss her – schnell, unabhängig, mit Quarantänemöglichkeiten. Nur so sei es möglich, flexibel und tierschutzgerecht auf die wachsende Zahl hilfsbedürftiger Tiere zu reagieren. „Wir benötigen dringend eine eigene, unabhängige Immobilie. Die Zeit drängt“, lautet der eindringliche Appell.
33 Kölner Katzen konnten bereits gerettet werden
Erste Anträge an die Stadt Köln wurden gestellt. Zudem unterstützt inzwischen eine Anwältin das Projekt rechtlich – notfalls auch mit weiteren Schritten. Trotz aller Rückschläge bleibt der Wille ungebrochen: „Wir werden diese Katzen retten und ihnen eine sichere Zukunft ermöglichen“, bekräftigen die Ehrenamtlichen.
Ein Hoffnungsschimmer bleibt: 33 Katzen – darunter auch trächtige Tiere und Mütter mit Kitten – konnten bereits vom Gelände des Großmarkts gerettet werden. Sie befänden sich nun in Sicherheit.