Public Viewing für alleStadt Köln stellt ihr Konzept für die EM 2024 vor

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Das Bild zeigt FC-Legende Toni Schumacher mit einer Schlafbrille und Manuel Beck, Inklusionsberater der Stadt im Tanzbrunnen.

Im Tanzbrunnen wird FC-Legende Toni Schumacher (vorne auf dem Stuhl sitzend) und Manuel Beck, Inklusionsberater der Stadt, das Konzept für inklusives Public Viewing erklärt.

Fußballfelder im Rheinpark, inklusives Public Viewing und Live-Musik – die Stadt Köln zeigt, was sie als „Host City“ der EM alles plant.

Von der Fan-Zone auf dem Heumarkt bis zum Public Viewing am Tanzbrunnen – die Stadt zeigt sich gut vorbereitet darauf, dass zur Fußball-Europameisterschaft, die am 14. Juni beginnt, Hunderttausende Gäste aus ganz Europa in Köln erwartet werden. Nun hat sie die finale Version des „Host City“-Konzepts der Uefa übergeben. Aus diesem Anlass ist am Freitag im Beisein von „Host City“-Botschafter Toni Schumacher der aktuelle Planungsstand zum „Euro 2024 Festival Cologne“ vorgestellt worden.

„Köln wird seine perfekte Lage im Herzen Europas, seine besonderen Gastgeberqualitäten und seine große Erfahrung als Veranstalter von Großereignissen einbringen, um mit den Gästen aus der ganzen Welt und den Kölnern und Kölnerinnen im Sommer 2024 ein unbeschwertes Fußballfest zu feiern“, sagte Sportdezernent Robert Voigtsberger. Leitlinien seien Gastfreundschaft, Nachhaltigkeit, Inklusion und „Partizipation der lokalen Bevölkerung“. Nachhaltigkeit bedeutet zum Beispiel, dass Ökostrom verwendet wird und es kostenlose Trinkwasser-Stationen gibt, und Inklusion, dass mehr als zehn Prozent der Volunteers eine Behinderung haben und auf größtmögliche Barrierefreiheit geachtet wird.

Die Fan-Zone auf dem Heumarkt soll bis zu 7500 Besucher fassen

Sven Scholz, EM-Beauftragter der Stadt, sprach von einem „zentrumsnahen Konzept“, denn alle Orte des Festivals seien zu Fuß innerhalb von etwa 15 Minuten zu erreichen. Das Herzstück des Festivals bildet die Fan-Zone auf dem Heumarkt, an dessen Eckpunkten vier zwölf Meter hohe und beleuchtete Pylone aufgestellt werden, die den Masten des Rhein-Energie-Stadions ähneln. Bis zu 7500 Besucher können hier an 31 Tagen zusammenkommen. Der Eintritt ist frei. Auf drei Bildschirmen werden alle EM-Spiele übertragen. Fünf davon finden in Köln statt, vom Gruppenspiel Ungarn gegen Schweiz am 15. Juni bis zum Achtelfinale am 30. Juni. Zum weiteren Angebot auf dem Heumarkt gehören Fußballaktivitäten und ein Unterhaltungsprogramm.

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Im Tanzbrunnen, wo sich bis zu 12.500 Zuschauer und Zuschauerinnen versammeln können, wird mindestens an den Turniertagen der deutschen Mannschaft und an den Kölner Spieltagen ein „Public Viewing für alle“ veranstaltet. Dafür stehen drei 36 Quadratmeter große Bildschirme zur Verfügung. Außerdem wird ein Bühnenprogramm geboten, unter anderem mit Live-Musik. Der Eintritt ist auch hier frei. Wirklich allen Menschen soll die Teilhabe ermöglicht werden.

Public Viewing soll für alle Menschen möglich sein

Für sehbehinderte und blinde Fans, die sich mithilfe eines Leitsystems orientieren können, beschreiben Reporter das Geschehen auf dem Rasen und im Tanzbrunnen. Für gehörlose Besucher stehen Gebärdendolmetscher bereit, Rollstuhlfahrer finden erhöhte Plätze, die eine gute Sicht bieten, und Menschen mit kognitiver Einschränkung können sich in einen Ruheraum zurückziehen. Zahlreiche Volunteers sind im Einsatz, um die Gäste zu unterstützen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig, wird aus organisatorischen Gründen aber erbeten. Ansprechpartner ist Manuel Beck, Inklusionsberater der „Host City Köln“, per E-Mail zu erreichen unter publicviewingfueralle@stadt-koeln.de.

Vom 14. bis zum 30. Juni findet auf dem RTL-Parkplatz und im Rheinpark, wo drei Fußballfelder eingerichtet werden, die „Football Experience“ statt, federführend organisiert vom Fußball-Verband Mittelrhein. Freizeit- und Breitensportler, Kinder und Jugendliche, Senioren und die queere Community können Fußball spielen, an Workshops teilnehmen und sich von Show-Acts unterhalten lassen. Das „Fan Camp“ im Jugendpark nördlich der Zoobrücke bietet Übernachtungsmöglichkeiten in Zelten. Während der EM verbindet eine Fähre die Altstadt und den rechtsrheinischen Teil des Festivalbereichs.

Anlaufstellen für auswärtige Gäste sind die „Fan Embassy“ in der Straße „Am Hof“ sowie Service- und Infopoints an sechs Standorten. Zu den Highlights im Tanzbrunnen zählen ein Liederabend kölscher und schottischer Künstler am 18. Juni und ein „Kick & Comedy“-Programm englischer und deutscher Comedians am 24. Juni. „Ich bin gespannt, ob die Engländer beim Elfmeterschießen immer noch so lustig sind“, sagte Toni Schumacher.

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