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Kölner Gymnasium KreuzgasseBitterer Beschwerdebrief über desolate bauliche Zustände

Lesezeit 2 Minuten
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Das Gymnasium Kreuzgasse

Köln – Die Diskussion um den desolaten baulichen Zustand des Gymnasiums Kreuzgasse geht weiter. Zwar hatte Baudezernent Markus Greitemann dem Förderverein der Schule angeboten, in die Schule zu kommen und die Situation bei einem Ortstermin zu besprechen. Allerdings behauptete Greitemann in seinem Schreiben an den Förderverein des Gymnasiums auch: „Die elektrischen Anlagen werden nach den Vorschriften und Verordnungen regelmäßig geprüft. Hierbei festgestellte Mängel werden regelmäßig beseitigt.“

Das sei mitnichten der Fall, antworteten Schulpflegschaft und Förderverein in einem gemeinsamen Schreiben an den Baudezernenten. Jedenfalls treffe dies auf die Aula des Gymnasiums nicht zu. „Jeder Laie wird bestätigen können, dass eine fachgerechte Installation anders aussieht“, heißt es weiter, die Rede ist auch von „offenen Leitungsenden und fehlendem Berührungsschutz“. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Kabel Gymnasium Kreuzgasse

Laut Stadt vorschriftsmäßig; Installationen in der Aula des Kölner Gymnasiums Kreuzgasse

„Das kann nicht warten bis zur Generalsanierung, denn diese liegt in unabsehbar weiter Ferne. Wir warten hier schon jahrelang vergeblich auf den Start irgendeiner Instandsetzung. Und das, obwohl es seit Jahren »jetzt los gehen« soll.“

Lange Mängelliste am Gymnasium Kreuzgasse in Köln

Schon vor zwei Jahren, so Schulpflegschaft und Förderverein, sei Greitemann in der Schule gewesen. Bereits damals habe man ihn auf die lange Mängelliste aufmerksam gemacht: auf einstürzende und morsche Fensteranlagen, herabstürzende Deckenplatten, marode Elektroinstallationen, zu geringe Brüstungshöhen der Treppengeländer, gesundheitsschädigende Akustik in den Unterrichtsräumen, bedenkliche Trinkwasserqualität, Schimmelbefall im Bereich der Sporthalle, Ausfälle der Heizungsanlage, eine einsturzgefährdete Sporthalle, eine fehlende Schließanlage, eine fehlende Lautsprecheranlage für Durchsagen – und eben auch der technische Zustand der Aula.

„Sie haben damals die Fotos zu Ihren Akten genommen und haben uns die Zusage gemacht, sich der Sache anzunehmen. Aber in den vergangenen zwei Jahren hat sich an der Problematik leider nichts verändert“, so das bittere Fazit von Pflegschaft und Förderverein.

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Die Debatte hatte sich an der vom Förderverein finanzierten, rund 30.000 Euro teuren Bühnentechnik entzündet, deren Nutzung die Stadt im Dezember 2020 überraschend verboten hatte. Die Schüler-AG, die über Jahre hinweg für Betrieb und Pflege der Geräte gesorgt hatte, musste die Arbeit einstellen. Bis dahin wurden so zahlreiche schulinterne Veranstaltungen, Feiern und Konzerte ermöglicht.

Aula ist nicht mehr nutzbar

Die Stadt selbst vermietete die Aula, die mit rund 770 Plätzen zu den größeren Schulaulen in Köln zählt, immer wieder auch an fremde Nutzer. Auch hier kam die Bühnentechnik zum Einsatz. Seit dem erzwungenen Abbau der Geräte ist die Aula kaum noch nutzbar.

Die Stadtverwaltung selbst hat seit dem Bau der Aula im Jahr 1958 kaum noch in die Aulatechnik investiert.