Mehr junge Besucher als früherKölnisches Stadtmuseum begrüßt den 15.000sten Gast

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Kurator Sascha Pries (l.) und Direktor Matthias Hamann begrüßen die 15.000ste Besucherin des Kölner Stadtmuseums.

Kurator Sascha Pries (l.) und Direktor Matthias Hamann begrüßen die 15.000ste Besucherin des Kölner Stadtmuseums.

Der Museumschef spricht von „sehr hohen Besucherzahlen“. Vor sieben Wochen wurde das Kölnische Stadtmuseum in der Minoritenstraße neu eröffnet.

Erst kürzlich hatte das Kölnische Stadtmuseum seine Wiederauferstehung gefeiert. Nachdem ein Wasserschaden das Zeughaus unbrauchbar gemacht hatte, gab es sieben Jahre lang keine Dauerausstellung mehr. Seit dem 23. März wird die 2000-jährige Stadtgeschichte nun in einem ehemaligen Modehaus an der Minoritenstraße vermittelt. Zur Neueröffnung sang der Jugendchor St. Stephan „Oh Happy Day“.

Die Aufbruchsstimmung ist bislang nicht abgeebbt, im Gegenteil. Mit neuem Standort und modernerer Aufmachung hat der neue Standort, obwohl nur als Zwischenlösung gedacht, beim Publikum offenbar ins Schwarze getroffen. Direktor Matthias Hamann begrüßte am Freitag jedenfalls den 15 000. Gast an der Minoritenstraße – Anna aus Amsterdam.

Der neue Standort ist besser an die Innenstadt angebunden

„15 000 Gäste in nur sieben Wochen – für ein Stadtmuseum eine sehr hohe Zahl!“, freute sich der Museumschef: „Die Menschen, die zu uns kommen, stammen aus allen Altersschichten, kommen allein, mit der Familie, mit Freunden oder in der Gruppe. Und sie bleiben manchmal bis zu zwei Stunden. Es ist fantastisch.“ Auch für Museumssprecherin Wibke Becker handelt es sich um einen großen Erfolg. Zumal aus Gründen des Brandschutzes maximal 200 Menschen gleichzeitig die Ausstellung besuchen dürften.

Interessant sei, dass weitaus mehr junge Besucher kämen als früher. Vor allem die optische Gestaltung komme gut an: „Das liegt Jahrhunderte weg von dem, was wir im Zeughaus gezeigt haben.“ Der neue Standort sei auch besser an die Innenstadt angebunden als das Zeughaus, das westlich der Nord-Süd-Fahrt wie hinter einer Barriere liege. Nun befinden sich der Dom, die großen Einkaufsstraßen und damit die Touristenströme quasi vor der Haustür. „Wir sind viel nahbarer für viele Kölnerinnen und Kölner“, sagt Wibke Becker.

Kern der Ausstellung sind acht Frageräume

Die Stadtgeschichte wird an der Minoritenstraße auf fünf Halbgeschossen zeitgemäß und kurzweilig präsentiert. Es gibt mehr Stationen zum Mitmachen, mehr Angebote und Hilfen für Behinderte sowie eine insgesamt zugänglichere Vermittlung der Kölner Historie. Den Kern der Präsentation bilden acht epochenübergreifende Frageräume, die vor allem emotional begreifen lassen sollen, was die Stadt ausmachte und ausmacht.

Mit Fragen wie „Was lieben wir?“ oder „Was macht uns wütend?“ werden Vergangenheit und Gegenwart anhand von ausgewählten Objekten ergründet. Die Zahl der Exponate wurde deutlich verkleinert, denn das Zeughaus hatte weitaus mehr Platz zu bieten. Doch der neue Standort funktioniere mit seiner offenen und luftigen Aufteilung trotzdem erstaunlich gut, sagt Wibke Becker: „Die Besucher merken gar nicht, dass es ein relativ begrenzter Raum ist.“

Das Kölnische Stadtmuseum ist dienstags von 10 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).

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