Die Umgestaltung der Ehrenstraße wird voraussichtlich Ende 2026 beginnen. Im Sommer sollen temporäre Sitzgelegenheiten aufgestellt werden.
Sommer 2025Kölner Ehrenstraße soll temporäre Sitzmöbel bekommen

Die Ehrenstraße ist eine beliebte Shoppingmeile.
Copyright: Alexander Schwaiger
Die Stadt Köln will in der Ehrenstraße temporär Sitzgelegenheiten aufstellen, um dort die Aufenthaltsqualität in diesem Sommer kurzfristig zu verbessern. Zurzeit sei man in Gesprächen mit Anbietern, teilt sie auf Anfrage mit. Das Vorhaben entspricht einem Antrag der Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt, der in der jüngsten Sitzung mit Mehrheit beschlossen wurde.
Darin heißt es, bis zur „finalen Umgestaltung“ der beliebten Einkaufstraße sollten solche Sitzmöglichkeiten geschaffen werden, auch mit dem Ziel, Erfahrungen für „eine mögliche dauerhafte Ausstattung zu sammeln“. Zu den Vorschlägen im Detail gehört, mobile, wetterfeste und „vandalismussichere“ Sitzmöbel aufzustellen, sie „bedarfsgerecht“ und mit ausreichendem Abstand zur Laufzone über den gesamten Straßenzug zu verteilen sowie Pflanzkübel und andere „begrünte Elemente“ zu integrieren.
Fußgängerzone lockt deutlich mehr Passanten in die Ehrenstraße
Seit die Ehrenstraße im April 2022 zur Fußgängerzone – mit dem Zusatz „Radfahrer frei“ – geworden ist, hat sich die Zahl der Passanten deutlich erhöht. Schon in jenem Jahr wurden 30 Prozent mehr Besucher und Besucherinnen gemessen – ein Zuwachs um 1,2 Millionen. Anlässlich der Messe „PolisMobility“ wurden 2022 zu Demonstrationszwecken schon einmal flexible und mobile Sitzmöbel aufgestellt; „Stadtterrassen“ nannte sich das Projekt.
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Bunte Sitz- und Pflanzenkübel gab es 2023 auf der Ehrenstraße.
Copyright: Martina Goyert
Mit der „finalen Umgestaltung“, wie sie im Antrag genannt wird, ist die bauliche Änderung des Straßenraums gemeint. Dazu wurden im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung Ideen und Vorschläge gesammelt, die in zwei Gestaltungsvarianten einflossen. Nach politischer Beratung beschloss die BV Innenstadt im August 2022 die Umsetzung der Variante „Pocket Parks“.
So soll die „finale Umgestaltung“ aussehen
Zwischen Hohenzollernring und Willy-Millowitsch-Platz erhält die Straße einen einheitlichen Pflasterbelag. In der Mitte der Straße wird es eine vier Meter breite „Bewegungszone“ geben, sowohl für Fußgänger, die die Straße zügig durchqueren möchten, als auch Radfahrer. An beiden Seiten dieses Bereichs verläuft eine rund zwei Meter breite „Multifunktionszone“, wo neben Bäumen auch Sitzmöglichkeiten, Abstellvorrichtungen für Fahrräder und Außengastronomie Platz finden.
Den seitlichen Abschluss der Straße bilden Flanierstreifen entlang der Geschäfte, die zum Schaufensterbummel einladen. Nach jetzigem Stand sind 63 neue Bäume geplant.
Am Willy-Millowitsch-Platz soll ein kleiner Park entstehen
Auf dem Willy-Millowitsch-Platz entsteht ein kleiner Park mit Trinkbrunnen, Spielgelegenheiten und Grünflächen an den Seiten. Auch an der Kreuzung Pfeilstraße/Alte Wallgasse und an der Kreuzung Friesenwall soll je ein Platz mit grüner Mitte entstehen.
Die bauliche Umgestaltung der Ehrenstraße ist in zwei Abschnitte unterteilt; der erste liegt zwischen Hohenzollernring und Friesenwall, der zweite schließt sich daran an und reicht bis zum Willy-Millowitsch-Platz. Die Verwaltung will der BV Innenstadt noch in diesem Jahr die Vorlage für den Baubeschluss des ersten Abschnitts unterbreiten. Wegen der Kommunalwahl werde dies eventuell erst gegen Ende des Jahres möglich sein, teilt die Stadt weiter mit. Die Umgestaltung könnte dann im vierten Quartal 2026 beginnen. Die „vertiefende Planung“ und anschließende Umgestaltung des zweiten Bauabschnitts sollen auf die Fertigstellung des ersten Abschnitts folgen. Hierfür gibt es noch keinen Zeitplan.