In einem „der lustigsten Rathäuser“, so OB Henriette Reker, gab sie ihren traditionellen Empfang mit allerlei Prominenz.
„Träume für die Zukunft“Kölns OB Reker fordert Mut für künftige Aufgaben

Empfang im Rathaus: Nancy Faeser (links) und Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Copyright: Alexander Schwaiger
Am Rosenmontag lädt Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) traditionell ins Historische Rathaus ein, um mit der sognannten Stadtgesellschaft Karneval zu feiern. Am Montag ist es nach zehn Jahren Amtszeit das letzte Mal gewesen, Reker tritt am 14. September nicht mehr zur Wahl an.
Doch um Politik geht es an diesem Tag in der Piazetta des traditionsreichen Hauses höchstens am Rande, Reker sagt: „Es ist eines der ältesten Rathäuser, aber heute mit Sicherheit eines der lustigsten.“ Angesichts der angespannten Weltlage sagt Reker: „Wir brauchen Träume, die in die Zukunft blicken.“ Sie erteilt Menschen eine Absage, die sich nach den alten Zeiten sehnten.

Die Rosenmontagsparty im Historischen Rathaus.
Copyright: Matthias Hendorf
Unter den Gästen sind auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns. In Richtung Hermanns sagt Reker: „Johannes, die Stadt ist so abgesperrt, dass keiner mehr hineinkommt.“ Es ist ein Satz, der wenige Stunden später in einem ganz anderen Licht erscheint, als in Mannheim ein Autofahrer Passanten anfährt und mindestens einen Menschen tötet.
Alles zum Thema Henriette Reker
- Offener Brief Kölner Schulleitungen fordern geschlossen, Schulen nicht länger an Parteien zu vermieten
- 1. FC Köln in der Bundesliga So reagieren Podolski, Littbarski und der Fußball-Kosmos auf den Aufstieg
- Streit mit Partnerstadt Kölner OB Reker bricht Reise nach Tunesien in letzter Minute ab
- 50 Jahre S-Bahn in Köln „Wir werden mit Verspätungen noch eine Zeit lang leben müssen“
- Extremismusklausel Grüne in Erftstadt wollen politischen Spielraum für die AfD einschränken
- Nach viel beachtetem Interview OB Reker äußert sich erneut zu Debatte um Verwahrlosung in Köln
- „Kann Unmut nachempfinden“ Kölner OB Reker will nach AfD-Debatte keine Parteien mehr in Schulen
Nach ihrer Rede verlassen Reker und Faeser das Rathaus. Sie fahren zur Aufstellung der Roten Funken, qua Satzung ist der oder die OB automatisch Mitglied der Funken, also auch Reker. Faeser ist das erste Mal beim Rosenmontagszug und fährt mit.

Das Tanzcorps „Echt Kölsch Hätz“.
Copyright: Matthias Hendorf
Im Rathaus feiern rund 300 Gäste ohne Reker. Aus der Stadtspitze sind viele Dezernentinnen und Dezernenten gekommen, unter anderem Stefan Charles (Kultur), Andree Haack (Stadtentwicklung), Ascan Egerer (Verkehr) oder William Wolfgramm (Klima). Ebenfalls vor Ort sind drei ehrenamtliche Vertreter Rekers, die Bürgermeister Andreas Wolter und Brigitta von Bülow (beide Grüne) sowie Ralph Elster (CDU).
Rekers Vorgänger Jürgen Roters (SPD) ist ebenfalls im Rathaus und feiert Karneval wie die früheren Bundestagsageordneten Gisela Manderla und Karsten Möring (beide CDU). Auch WDR-Intendantin Katrin Vernau ist zu Gast.
Hupke hofft auf „gute Geister“
Aus dem Stadtrat sind unter anderem die beiden Fraktionsgeschäftsführer Lino Hammer (Grüne) und Niklas Kienitz (CDU) dabei, zudem sind Grünen-Fraktionschefin Christiane Martin, Karina Syndicus (Wählergruppe Gut & Klima Freunde) und Martin Erkelenz (CDU) im Rathaus.
Von den aktuellen Bezirksbürgermeistern feiern unter anderem Diana Siebert (Grüne/Nippes) und Andreas Hupke (Grüne/Innenstadt) mit, auch der frühere Bezirksbürgermeister Josef Wirges (SPD/Ehrenfeld) ist zu Gast. Hupke hofft auf einen friedlichen Karneval: „Dieses schöne Wetter ruft nur gute Geister.“
Im Rathaus macht das Tanzcorps „Echt Kölsch Hätz“ Eindruck mit spektakulären Tanzeinlagen, es ist der letzte Auftritt einer langen Session. Bürgermeister Wolter sagt: „Wir sind ganz begeistert von euren Künsten.“ Wolter verleiht den Tänzerinnen und Tänzern den OB-Orden. Danach treten noch Kempes Feinest und die „Loss mer singe“-Crew auf und erhöhen den Schunkel-Faktor im Rathaus. (mhe)