„Pick and Go“Rewe schließt europaweit erste kassenlose Filiale am Kölner Neumarkt

Lesezeit 3 Minuten
Der erste Testmarkt von Rewe für einen Einkauf ohne Kasse in der Zeppelinstraße öffnete 2021 (Archivbild).

Der erste Testmarkt von Rewe für einen Einkauf ohne Kasse in der Zeppelinstraße öffnete 2021 (Archivbild).

In der Zeppelinstraße konnten Kölner ohne Kasse einkaufen. Warum der Markt nun geschlossen hat und wie es mit „Pick and Go“ weitergeht.

Rewe hat den City-Markt in der Zeppelinstraße in der Kölner Innenstadt geschlossen. Die Filiale am Neumarkt war die erste mit dem „Pick-and-Go“-Konzept des Konzerns, Rewe testete hier zum ersten Mal europaweit das kassenlose Einkaufen. Die Schließung dieses Geschäfts Ende Februar bedeutet jedoch nicht das Aus für das Konzept: Es handele sich um eine „regionale Standortentscheidung“, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung seitens Rewe.

„Pick and Go“ habe sich über die Zeit stark weiterentwickelt, was an den größeren Standorten zu sehen sei, heißt es in der Begründung von Rewe weiter – in Köln seit einem Jahr im Vollsortimenter in der Luxemburger Straße 150. Der zweite Kölner Testmarkt mit breiterem Sortiment als der Rewe-City in der Zeppelinstraße führt das Konzept derweil auf 600 Quadratmetern fort.

Rewe „Pick and Go“: Konzern spricht von „Standortentscheidung“

Die Schließung steht demnach eher in Zusammenhang mit der geringen Verkaufsfläche von 185 Quadratmetern. „Es stand vorwiegend die grundsätzliche technologische Machbarkeit im Vordergrund“, schreibt ein Rewe-Sprecher über den ersten Versuch.

Alles zum Thema Neumarkt

Außenansicht des geschlossenen Rewe-Marktes.

Der Rewe-Markt ist seit Februar geschlossen und wird aktuell zurückgebaut.

Dass der geglückt ist, zeigt die bundesweite Ausbreitung des Konzepts. Rewe bewertet die seit 2021 laufenden Tests gut, das System funktioniere „nah am optimalen Bereich“, so der Sprecher. „Die Nachfrage nach der Nutzung von ‚Pick and Go‘ ist ungebrochen hoch.“ Auch in Berlin, München und seit 22. Februar in Düsseldorf gibt es Filialen, in denen Kundinnen und Kunden ohne Kassen einkaufen können. In Hamburg sollen im Frühjahr zwei weitere Märkte mit dem Konzept öffnen.

Das funktioniert, weil die Märkte mit Kameras erfasst werden, in der Zeppelinstraße waren es 200 Stück. Die Menschen werden dabei laut Rewe unkenntlich gemacht. Mit ihrer Hilfe wird ein 3D-Modell des Ladens erstellt. Dafür arbeitet Rewe mit Trigo Vision zusammenarbeitet, einem Unternehmen, das auf Computer-Vision-Technologie spezialisiert ist.

Das Modell erfasst die Bewegungen der Menschen im Raum. Unter den Regalen befinden sich zusätzlich Gewichtssensoren, die erkennen, wenn etwas herausgenommen wird. Beim Betreten müssen die Kundinnen und Kunden per App einchecken. Die Abrechnung wird ausgelöst, sobald sie oder vielmehr ihre Handys den Laden wieder verlassen.

Ladenlokal in der Kölner Zeppelinstraße wird frei

Rewe führt zudem in 45 Kölner Märkten Handscanner, über die Kunden die Produkte während des Einkaufs selbst registrieren und ebenfalls nicht mehr an einer Kasse stehen müssen. 

Das Ladenlokal am Neumarkt wird aktuell von Rewe leergeräumt. Mit dem Rückzug des Kölner Lebensmittelhändlers wird ein prominentes Ladenlokal zwischen Neumarkt und Olivandenhof frei. Was mit den Räumlichkeiten passiert, ist noch nicht bekannt. Sie wurden 2018, nachdem die Targo Bank ausgezogen war, in zwei Einheiten für Rewe und die noch immer benachbarte Butlers-Filiale aufgeteilt.

KStA abonnieren