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„Einfach in die Stadt kommen“Mit diesem Verkehrskonzept begegnet Köln dem Weihnachts-Ansturm

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04.12.2022, Köln: Vor den Parkhäusern bilden sich Warteschlangen. Am zweiten Adventswochenende ist verkaufsoffener Sonntag und dementsprechend viel Betrieb in der Innenstadt. Foto: Uwe Weiser

Alle Jahre wieder: Vor den Parkhäusern in der City bilden sich an den Adventssamstagen lange Warteschlangen. Die Stadt warnt schon jetzt: Ab 11 Uhr geht an diesen Tagen nichts mehr.

Vor allem an den vier Adventssamstagen sollten Köln-Besucher aufs Auto verzichten. Oder die Parkhäuser außerhalb der City nutzen und auf die Bahn umsteigen. Das Motto 2025 lautet: „Einfach in die Stadt kommen!“

„Komm einfach in die Stadt!“ Das Motto, unter das die Stadtverwaltung den Vorweihnachtsverkehr 2025 gestellt hat, ist neu. Beim Verkehrskonzept setzt sie hingegen auf Altbewährtes. „Wir wollen damit zunächst einmal ausdrücken, dass wir alle willkommen heißen. Kommt einfach her. Wir freuen uns darüber“, sagt Verkehrsdezernent Ascan Egerer bei der Vorstellung der Planungen, die Köln vor allem an den vier Adventssamstagen vor große Herausforderungen stellen wird. Mit „einfach“ sei aber auch die Empfehlung verbunden, „wenn immer möglich Bahn, Bus, das Rad zu nutzen oder auch mal zu Fuß zu gehen“. In jedem Fall wolle die Stadt es ihren Besuchern so bequem wie möglich machen, die Innenstadt zu erreichen.

Und das ist im Detail geplant:

Shuttle-Service für Reisebusgäste

Alles zum Thema Deutzer Brücke

Insbesondere an den vier Samstagen im Advent erwartet die Stadt jeweils bis zu 200 Reisebusse mit tausenden Besuchern. Sie werden auf den zentralen Busparkplatz (P22) der Köln-Messe in Deutz gelotst. Von dort fahren kostenlose Shuttle-Busse der KVB über die Deutzer Brücke zum Haltepunkt am Heumarkt (Bussteig D) und wieder zurück. Der Parkplatz ist von 10 bis 23 Uhr geöffnet. Die Busse fahren in Spitzenzeiten ungefähr alle fünf, sonst alle zehn Minuten. Während dieser Zeit ist die obligatorische Bushaltestelle in der Innenstadt auf der Gereonstraße gesperrt.

Für die Reisebusse, mit denen normalerweise Touristen von den Kreuzfahrtschiffen am Konrad-Adenauer-Ufer in die City zur Gereonstraße gebracht werden, gibt es weiterhin keine Lösung, räumt die Stadt ein. Die Besucher müssen sich individuelle Transportmöglichkeiten suchen.

2024 zählte die Stadt Köln in der Adventszeit rund 1.180 Reisebusse. Davon kamen rund 1.080 (etwa 90 Prozent) aus dem europäischen Ausland (überwiegend Belgien) und 100 (rund 10 Prozent) aus Deutschland. Dies entspricht rund 55.000 Reisebusgästen, die die Weihnachtsmärkte im Zentrum besuchten.

Deutzer Brücke zeitweise gesperrt

Um die Erreichbarkeit der Innenstadt durch den Shuttle-Service, Linienverkehr, Taxis und Einsatzfahrzeuge zu optimieren, wird der Verkehr an den Adventssamstagen von 11 bis 20 Uhr vor der Deutzer Brücke in Richtung Severinsbrücke abgeleitet. Das gilt nur in Fahrtrichtung Innenstadt. Umleitungen werden eingerichtet.

Darüber hinaus wird die Zufahrt von der Deutzer Brücke auf die Markmannsgasse zum Altstadt-Rheinufer und zum Parkhaus Heumarkt in der Zeit von Donnerstag, 27. November, bis Dienstag, 23. Dezember, zwischen 10 und 22 Uhr gesperrt. Eine Umleitung wird eingerichtet. Die Abfahrtsrampe von der Deutzer Brücke über die Markmannsgasse kann zu dieser Zeit nur von Einsatzfahrzeugen, Bussen und Taxis genutzt werden. Wer Staus vermeiden möchte, sollte grundsätzlich die ausgeschilderte Umleitung über die Severinsbrücke nutzen.

10.12.2022, Köln: Verkehrskadetten lotsen die Autofahrer durch die City. Viele Autos von auswärtigen Besuchern verstopfen die Innenstadt.  Am dritten Adventssamstag ist es in der Innenstadt sehr voll. Foto: Uwe Weiser

Verkehrskadetten werden auch in diesem Jahr die Autofahrer durch die City lotsen.

Mit dem Auto besser nicht ins Zentrum fahren

Dieser Tipp gilt generell, aber vor allem für die vier Adventssamstage. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, „dass die Parkhäuser schon um 11 Uhr voll ausgelastet sind“, sagt der Verkehrsdezernent. „Da hilft es auch nicht, immer weiter Autos in die Innenstadt zu lotsen. Wir wollen eine bestmögliche Erreichbarkeit, aber auch, dass sich die Menschen in Köln auch wohlfühlen und sich gut aufhalten können.“

Mit dem Parkticket kostenlos in die City

Wie in den Vorjahren gibt es an den vier Samstagen vor Weihnachten das Angebot, mit dem Auto in bestimmte Parkhäuser zu fahren und von dort aus kostenlos Bus und Bahn zu nutzen. Das Angebot gilt in den Parkhäusern Lanxess-Arena P1, P2 und P4 in Deutz, in der Tiefgarage am Kaiser-Wilhelm-Ring in der Innenstadt sowie in der Anlage am Haus Vorst in Marsdorf.

Das Parkticket wird an diesen Tagen automatisch zum Gruppen-Tages-Ticket. Damit können bis zu fünf Personen im ganzen Stadtgebiet so oft sie wollen mit Bus, Stadtbahn oder S-Bahn fahren. Am Haus Vorst wird das Fahrticket direkt vor Ort ausgehändigt.

20.000 Parkplätze im Umland

Im Einzugsgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) stehen rund 150 P+R-Anlagen mit mehr als 20.000 Parkplätzen zur Verfügung. Die wichtigsten und größten in Köln befinden sich in Bocklemünd, am Brücker Mauspfad, an der S-Bahn in Dellbrück und an der Frankfurter Straße, in Marsdorf am Haus Vorst, an der S-Bahn in Porz-Wahn, am Rhein-Energie-Stadion, in Stammheim (S-Bahn), Thielenbruch und Weiden West.

Wenn schon City, dann in Randlagen parken

Erfahrungsgemäß haben selbst bei hoher Auslastung in der City – insbesondere in den Parkquartieren Dom/Rhein und Neumarkt – die Parkhäuser an den Ringen immer noch Plätze frei. Insofern lohnt sich die Anfahrt der Parkhäuser Maastrichter Straße, Alte Wallgasse, Im Klapperhof, Rudolfplatz und Kaiser-Wilhelm-Ring.

Knapp 1.200 Parkplätze bietet das Parkhaus Mediapark. Zu Fuß ist die City in rund 15 Minuten zu erreichen. Auch das Parkhaus im DuMont-Carré mit rund 450 Plätzen und das Gerling Ring-Karree am Friesenplatz mit 300 Plätzen sind Alternativen. Für Besucher des Weihnachtsmarkts am Schokoladenmuseum stehen 1.600 Plätzen in der Tiefgarage Rheinauhafen zur Verfügung.

Keine neuen Baustellen in der Weihnachtszeit

Um den Verkehrsfluss an den Haupteinkaufstagen aufrecht zu erhalten, wird die Stadt vom 22. November bis 3. Januar keine neuen Baustellen auf Hauptverkehrsstraßen und auf stark frequentierten Geschäftsstraßen in der Innenstadt genehmigen. Tagesbaustellen dürfen nur im Notfall und in verkehrsschwachen Zeiten durchgeführt werden.

Bauarbeiten erschweren den Zugbetrieb

Der RE 1 zwischen Köln, Essen und Dortmund soll an den Adventssamstagen mit einer zusätzlichen Fahrt pro Stunde und Richtung verstärkt werden. Eine schlechte Nachricht für alle, die aus dem Großraum Düren und Aachen nach Köln wollen: Zwischen dem 8. und 13. Dezember fallen der RE 1 zwischen Köln und Düren und der RE 9 zwischen Köln und Aachen und die RB 38 zwischen Köln Messe/Deutz und Horrem wegen einer Baustelle aus. Zu Ausfällen kommt es auch auf vom 14. bis 21. Dezember zwischen Köln und Bonn auf den Linien RE 5, RB 26 und RB 48. Die Züge werden durch Busse ersetzt.