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Silvester in KölnSo bereitet sich die Stadt auf den Jahreswechsel vor

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Das Bild zeigt den Jahreswechsel in Köln 2024/2025. (Archivbild)

Wer Silvester in der Kölner Innenstadt feiern möchte, muss einige Regeln beachten. (Archivbild)

Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro, die KVB verstärkt ihren Betrieb und fast 80 Tonnen Müll: die wichtigsten Infos.

Zum Jahreswechsel strömen viele Menschen nach Köln. Wie Polizei, KVB und AWB sich auf die Nacht vorbereiten und was Feierende und Anwohner wissen müssen.

Darf ich überall Böllern?

Feuerwerkskörper dürfen nicht überall gezündet werden. Wie schon in den Jahren zuvor gibt es im Linksrheinischen zwischen Rhein und Ringen eine großflächige Böllerverbotszone. Dort dürfen keine Feuerwerkskörper mit ausschließlicher Knallwirkung abgefeuert werden. Dazu gehören beispielsweise Böller und Silvesterknaller. Raketen und Feuerwerk, bei denen es in erster Linie um den Lichteffekt geht, sind nicht von dem Verbot betroffen. Verstöße gegen selbiges können mit Bußgeldstrafen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

Ebenso gilt wie in den Vorjahren und unabhängig von der Böllerverbotszone ein Mitnahmeverbot für Feuerwerkskörper aller Art rund um den Dom. In der gesamten Stadt darf zudem kein Feuerwerk in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen abgebrannt werden.

Das Bild zeigt ein Schild der Stadt Köln, das auf die Böllerverbotszone zwischen Rhein und Ringen aufmerksam macht. (Archivbild)

Zwischen Rhein und Ringen gibt es wie bereits 2023 und 2024 eine Böllerverbotszone. (Archivbild)

Wie bereitet sich die Polizei vor?

Mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten werden zum Jahreswechsel stadtweit, aber vor allem in der Innenstadt im Einsatz sein, um für friedliche Feiern zu sorgen. Das kündigte Einsatzleiter Jürgen Mehlem an. „Wir werden ein Auge darauf haben, wie die Menschen mit Feuerwerk umgehen. Wer nicht zulässige Böller zündet, in die Menge wirft, mit Raketen auf Menschen, Gebäude oder Einsatzkräfte zielt oder auf andere Art über die Stränge schlägt, muss mit entschlossenem Einschreiten meiner Kolleginnen und Kollegen rechnen und mit den Konsequenzen leben.“

Auch wenn die Party-Hotspots wie das Zülpicher Viertel, die Altstadt, das Domumfeld und der Rheinboulevard wie üblich im Fokus stehen, werde die Polizei auch in den sonstigen Stadtteilen verstärkt im Einsatz sein, sagte ein Behördensprecher. Er appelliert an alle, achtsam zu bleiben und bei verdächtigen Feststellungen den Notruf zu wählen.

Welche Straßen und Brücken sind gesperrt?

In der Silvesternacht wird die Deutzer Brücke ab 20 Uhr in Fahrtrichtung Heumarkt für Autos gesperrt. Die Hohenzollernbrücke ist ab 18.30 Uhr nicht mehr für Fußgänger und Radfahrer zugänglich; für die Severinsbrücke und die Zoobrücke gilt dasselbe ab 22 Uhr. Zusätzlich wird auf der Severinsbrücke die Fahrtrichtung Innenstadt für Autos gegen 22 Uhr gesperrt. Die Mülheimer Brücke ist davon nicht betroffen, auch die sowieso autofreie Südbrücke bleibt offen.

Ab 18.30 Uhr sind auch zahlreiche Straßen in Domumgebung gesperrt. Konkret sind das: Am Domhof, Am Hof, An den Dominikanern, Auf dem Brand, Bechergasse, Bischofsgartenstraße, Bürgerstraße, Burgmauer (zwischen Kardinal-Höffner-Platz und Mariengartengasse), Domprobst-Ketzer-Straße, Große Neugasse, Kardinal-Höffner-Platz, Kleine Budengasse, Komödienstraße (zwischen Tunisstraße und Marzellenstraße), Kurt-Hackenberg-Platz, Marzellenstraße, Margarethenkloster, Sporergasse, Stolkgasse, Trankgasse, Tunnel Johannisstraße, Unter Goldschmied (nördlich Salomonsgasse) und Unter Sachsenhausen (nördlich Tunisstraße). Bei hohem Andrang können zudem das Konrad-Adenauer-Ufer, der Hohenzollernring und das Zülpicher Viertel gesperrt werden.

Wie fährt die KVB?

Die KVB verstärkt ihren Fahrtbetrieb an Silvester. So fahren alle Bahnen nach Samstags-Fahrplan mit anschließendem Nachtverkehr. Dabei wird der abendliche 15-Minuten-Takt bis zirka 2.15 Uhr in der Nacht verlängert. Zudem werden einzelne Linien gesondert verstärkt. Auf der Linie 1 fahren im Zeitraum von 22 Uhr bis 6 Uhr im Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen „Neumarkt“ und „Junkersdorf“ zusätzliche Bahnen. Selbiges gilt von 2.15 Uhr bis 6 Uhr für die Linie 15 zwischen den Haltestellen „Ubierring“ und „Wilhelm-Sollmann-Straße“ sowie für die Linie 9 zwischen den Haltestellen „Ostheim“ und „Universität“. Die Linie 12 fährt auch im Nachtverkehr im 30-Minuten-Takt bis zur Haltestelle „Merkenich“ durch. Und auf der Linie 18 werden alle Kurzfahrten über Klettenberg hinaus bis nach Schwadorf verlängert.

Die Deutzer Brücke wird an Silvester voraussichtlich von 22.30 bis 1.30 Uhr für den KVB-Betrieb gesperrt. Deshalb werden die Linien 1, 7 und 9 in dieser Zeit jeweils in einen linksrheinischen und einen rechtsrheinischen Teil getrennt. Allerdings ist die Verbindung des Rechts- und Linksrheinischen dennoch durch die Linien 3 und 4 gesichert, die durchgehend über die Severinsbrücke fahren. An Neujahr gilt dann im gesamten Betrieb der Sonntags-Fahrplan.

Welche Regeln gelten für Leihräder, Scooter und Carsharing-Autos?

Für Silvester hat die Stadt Köln Sperrzonen definiert, in denen keine Leihräder, E-Scooter und andere Sharing-Fahrzeuge ausgeliehen oder zurückgegeben werden dürfen. So soll die Unfallgefahr reduziert werden. Die Sperrzonen gelten an Silvester und werden am Neujahrsmorgen wieder aufgehoben.

Eine Sperrzone erstreckt sich in der Altstadt vom Breslauer Platz und dem Hauptbahnhof über den Dom bis zu den großen Museen, eine weitere befindet sich in Deutz rund um den LVR und auf dem Rheinboulevard. Auch Severinsbrücke und Deutzer Brücke sind Sperrzonen. Die KVB hat die Sperrzonen für ihre Leihräder in die Software des Ortungssystems eingearbeitet und entsprechende Stationen deaktiviert. Wer das KVB-Rad in einer der Sperrzonen zurückgibt, werde automatisch mit einer Strafe in Höhe von 20 Euro belastet, so die KVB. Sperrzonen für Sharing-Fahrzeuge hatte die Stadt Köln bereits für die Vorweihnachtszeit eingerichtet.

Womit rechnen die AWB?

Beim vergangenen Jahreswechsel sind 77 Tonnen Silvestermüll in Köln entstanden und damit drei Tonnen weniger als im Vorjahr. „Unsere Vermutung ist, dass der Rückgang auf die Böllerverbotszonen sowie die verstärkte Nutzung unserer Eventtonnen zurückzuführen ist“, sagt ein Sprecher der AWB dazu. In diesem Jahr werde mit einer vergleichbaren Menge Silvestermüll gerechnet.

Um den Müll auch wieder zu beseitigen, sind in der Silvesternacht 50 AWB-Mitarbeiter unterwegs, die die Kölner Brücken und wichtigsten Hauptverkehrsstraßen von liegengebliebenen Abfällen befreien. Das diene insbesondere der Verkehrssicherheit, so der Sprecher. Den Rest übernehmen dann 200 Angestellte der AWB am Neujahrstag. Mit Kehrmaschinen, Müllsaug-, Sperrmüll- und Kolonnenfahrzeugen reinigen sie die Innenstadt, das Rheinufer und die Feier-Hotspots.

In dieser Hinsicht richten die AWB auch einen Appell an die Verursacher des Silvestermülls: „Alle Feiernden können die Arbeit der AWB unterstützen, indem sie insbesondere sperrige Abfälle wie Feuerwerksbatterien nach dem Gebrauch wieder mitnehmen und in der Restmülltonne entsorgen. Über 23.000 Papierkörbe stehen bereit, zusätzliche Eventtonnen sind in der Innenstadt platziert.“