Kartonware auf der Hohe StraßeDie bekannte Kölner Einkaufsstraße hat sich verändert

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Vor der Filiale auf der Hohe Straße stapeln sich die Kartons mit Süßigkeiten.

  • Die Stadt Köln ist für ihre Einkaufsstraßen bekannt. Auf der Hohe Straße und der Schildergasse reihen sich Geschäft an Geschäft.
  • Doch immer häufiger stehen Ladenlokale leer, die hochwertigen Marken verschwinden.
  • Was bedeutet diese Veränderung für das Image der Kölner Innenstadt? Und wie will das Stadtmarketing eine Abwertung verhindern?

Köln – Die Hohe Straße gilt neben der Schildergasse als wichtigste Einkaufsstraße der Stadt, die durch hochwertige Geschäfte wie Fossil, Bulgari und Michael Kors bekannt. Doch das Gesicht der einst prestigeträchtigen Shopping-Meile hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verändert.

Seit acht Monaten hat im Wormland-Haus ein Süßigkeiten-Discounter seine Pforten geöffnet. Das Geschäft  – an dessen Fassade die kinetischen Skulptur „Licht und Bewegung“ des Künstlers Otto Piene zu sehen ist –  bietet ein Preisniveau, das es bislang auf der Hohe Straße nicht gab.

Zweite Filiale auf der Hohe Straße in Köln

Die Kunden können sich hier noch nicht vollständig ausgepackte Waren für ein bis zwei Euro direkt aus dem Karton herausnehmen. Das Konzept des Süßigkeitenhändlers geht offenbar auf: Vor einem Monat eröffnete eine neue, fast dreimal so große Filiale nur wenige Meter entfernt  auf der gegenüberliegenden Seite der Hohe Straße.

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Die teilweise mit „Oryginalne“ – das polnische Wort für Originalverpackung – beschrifteten  Produkte lagern in meterhohen Kisten.  Sie stehen vor den Wänden oder mitten im Geschäft herum. Nur ein schmaler Gang lotst den Kunden durch das Schlaraffenland der günstigen Leckereien.

lecker Lecker Hohe Straße

Das Unternehmen wirbt mit günstigen Preisen.

Dass Anbieter günstiger Waren ein Ladenlokal auf der Hohe Straße mieten können, liegt auch daran, dass es regelmäßig Leerstände gibt. Doch was  bedeutet diese Veränderung für das Image der Innenstadt? „Die Nutzung von Leerständen ist nicht für die längere Zukunft gedacht, sondern dienen als Übergangslösung der Immobilieninhaber“, sagt Stadtmarketing-Geschäftsführerin Annett Polster.

Seit eineinhalb Jahren verändere sich der Einzelhandel in der Innenstadt – nicht zuletzt aufgrund des stetig wachsenden Online-Handels. Es seien mittlerweile mehrere Ladenflächen von Übergangsangeboten betroffen. Diese unterschieden sich lediglich in der Nutzung.

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So haben etwa Karnevalsgeschäfte eine Öffnungsdauer von nur ein bis zwei Monaten, dann stehe die Ladenfläche anderweitig zur Verfügung. Weil aber die entsprechende Qualität das entsprechende Publikum anziehe, hat der Stadtrat  nun beschlossen, gemeinsam mit  Stadtmarketing und den Immobilieninhabern zu kooperieren, um das Zentrum für die Kundschaft wieder attraktiver zu machen.

Die Verwaltung soll für Hohe Straße, die Schildergasse und deren Umfeld ein Leitbild entwickeln. Dafür existiert ein Budget in Höhe von 200.000 Euro. Es müssten weiterhin junge Konzepte mit einem gewissen Anspruch angesiedelt werden, um die Hohe Straße wieder zum Trendsetter werden zu lassen. (aku)

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