Karneval auf der ZülpicherKölner Stadtdirektorin deutet Entschädigung für Geschäftsinhaber an

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Die Zülpicher Straße am Morgen nach Weiberfastnacht

Die Zülpicher Straße am Morgen nach Weiberfastnacht

Was kann und will die Stadt tun, wenn Geschäfte wegen des Karnevals schließen? Dazu äußerte sich die Kölner Verwaltungsspitze jetzt.

Stadtdirektorin Andrea Blome hat im Studiogespräch des WDR 5 zum Thema „Feiermeilen im Ausnahmezustand“ eine finanzielle Entschädigung für Geschäftsinhaber auf der Zülpicher Straße für die Karnevalszeit angedeutet. Bei der Podiumsdiskussion sagte Blome laut eines Audio-Mitschnitts des Senders: „Damit müssen wir uns beschäftigen.“ Es brauche dazu aber Zahlen, Daten, Fakten und Gespräche mit den Betreibern.

Blome wies zudem auf die rechtlichen Voraussetzungen hin. „Diejenigen, die betroffen sind, müssen auf uns zukommen. Und dann muss man ein Verfahren festlegen, in dem man sich dann bewegt, damit es zu einem vernünftigen Ausgleich kommen kann.“ Zuvor hatte eine Gewerbetreibende von einem „Verdienstausfall ohne Ende“ gesprochen, sie würde sich freuen, wenn die Stadt „ein bisschen Geld springen lassen würde“.

Stadtdirektorin Andrea Blome

Stadtdirektorin Andrea Blome

Darauf angesprochen äußerte Blome sich am Freitag auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ etwas verhaltener: „Die Stadt wird sich der Sache nochmal annehmen. Wir nehmen das auf.“ Unter anderem bei langjährigen Straßenbauarbeiten regelt das Straßen- und Wegegesetz des Landes NRW unter bestimmten Bedingungen mögliche Entschädigungen.

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Während der Diskussion ging sie auch auf die Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner im Zülpicher Viertel. Bei gutem Wetter feiern dort vor allem am 11.11. und an Weiberfastnacht Zehntausende Menschen, es kommt zu Auswüchsen wie beispielsweise Wildpinkeln. Der Andrang hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Stadt sperrt die Straße mittlerweile für die Feiernden ab, sie brauchen Einlassbändchen. Die Uni-Wiese in der Nachbarschaft dient als Ausweichfläche.

Blome sagte: „Wir können uns die Situation ja nicht wegwünschen. Wir können ja hier auch keine Mauern bauen.“ Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) zog für dieses Jahr eine positive Bilanz, schränkte aber auch ein: „Das funktioniert aber nur, weil wir da so einen Hochsicherheitstrakt erleben müssen. Es kann so nicht weitergehen.“

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