50 Jahre „En unserem Veedel“Album „Kölsche Heimat“ feiert Jubiläum der Bläck-Fööss-Hymne

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Ein Mann und eine Frau stehen auf der Bühne.

Peggy Sugarhill und Till Kersting bei der Präsentation der neunten Folge der Musikreihe „Kölsche Heimat“ in der Kreissparkasse Köln.

In der Musikreihe „Kölsche Heimat“ wurden exklusiv 17 Titel für die neunte Auflage „Neues us dr Nohberschaff“ produziert.

„En unserem Veedel“: Der„ Bläck Fööss“-Klassiker, die Hymne aller kölschen Hymnen, der Song, der im Mai 1973 in der „Ringschänke“ am Karolingerring entstand und es zunächst nur auf die Rückseite der dritten „Bläck Fööss“-Single schaffte, feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag.

Grund genug für die neunte Ausgabe der Musikproduktion „Kölsche Heimat“, den Jubiläumssong der Bläck Fööss zum Anlass zu nehmen, dem nachbarschaftlichen Leben in all seinen Facetten ein besonderes Augenmerk zu widmen. Schließlich habe das Veedel-Lied jede gesellschaftliche Entwicklung überstanden, bemerkte Alexander Wüerst, Vorstandschef der Kreissparkasse (KSK) bei der Vorstellung des neuen Albums vor rund 600 geladenen Gästen in der historischen Schalterhalle der Sparkasse am Neumarkt.

Paveier, Brings und Beer Bitches sind dabei

Unter dem Titel „Neues us dr Nohberschaff“ wurden für die von der KSK geförderte Musikreihe „Kölsche Heimat“ für die neunte Auflage 17 Titel exklusiv produziert. Helmut Frangenberg, Moderator, Journalist und künstlerischer Kopf des Musikprojektes, sprach von einem vielfältigen neuen Album mit 14 ganz neuen Liedern, das sinnbildlich für die Vielfalt der kölschen Musikszene steht.

Anders als in anderen Gegenden werde die Musik in Köln von keiner bestimmten Stilrichtung geprägt. In Köln sei alles möglich. Hauptsache „et Jeföhl“ stimmt. Mit der neunten Auflage der Musikreihe hätten sich bisher 111 Interpreten an dem Projekt der KSK zur Pflege der besonderen Musik- und Liedkultur in der Region beteiligt, sagte Frangenberg.

Namhafte Künstler, Musiker und Bands, darunter die Bläck Fööss, Brings, Paveier, Miljö oder das Frauentrio Beer Bitches waren für die Produktion der neuen Folge eingeladen, über „Neuigkeiten aus der Nachbarschaft“, über das Leben im Veedel nachzudenken und zu berichten. Die Ergebnisse sind so bunt wie das Leben selbst. So steuerten die Beer Bitches mit „Nit immer Ihrefeld“ eine Antihymne gegen den Stadtteil Ehrenfeld bei.

Auch an die Flutkatastrophe im Ahrtal wird erinnert

Wenn es um Stadtentwicklungs- oder Kulturpolitik gehe, scheint Ehrenfeld als das Nonplusultra, als das Maß der Dinge. Andere Veedel kämen in der Wahrnehmung zu kurz. Sänger und Songwriter Martin Buß beschreibt in seiner Ballade das „Stammlokal“, die Veedelskneipe auf der Ecke, die vom Aussterben bedroht ist. Ein Veedel braucht Treffpunkte, findet er, für die vielen, die sonst mit ihren Sorgen und Problemen alleine blieben. Die Band Planschemalöör geht in ihrem Lied auf „Büdchetour“, weil das Büdche ein Nachbarschaftstreffpunkt sei, kölsch und multikulti gleichermaßen.

Einmalig auch Micky Brühls Song vom „Latäänepohl“, der ihm beim abendlichen Heimweg aus der Eckkneipe jedes Mal schmerzhaft im Weg steht. Mit dem Lied „14. Juli“ erinnert Brings an die Flutkatastrophe im Erftkreis und im Ahrtal vor zwei Jahren, wo Nachbarschaft sehr gefordert war, wo Nachbarschaft zerstört wurde und wo Nachbarn sich gegenseitig halfen, alles wieder aufzubauen. „Ejal, wat mir verlore han, mir fange noch ens an“.

Fetzigen Kölschrock präsentieren Peggy Sugarhill und Till Kersting, die mit ihrem Song „Kein Stadt es wie du“ die Stadt und ihre Veedel feiern. Drei Bands, die auch auf der neuen Platte präsent sind, traten bei der Vorstellung in der Sparkasse live auf. Allen voran die Bläck Fööss mit ihrem Veedel-Song und weiteren Hits sowie Planschemalöör und Peggy Sugarhill, die nach der Trennung von der Gruppe Rockemariechen im letzten Jahr ihr Comeback auf der Bühne feierte.

Interessierte können alle Folgen der Musikreihe „Kölsche Heimat“ kostenpflichtig herunterladen. Der Reinerlös aus dem Verkauf fließt an die teilnehmenden Künstler. Online-Kunden der Kreissparkasse Köln zahlen fünf Euro, Nicht-Kunden 8,99 Euro.

www.koelscheheimat.de

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