Die Bezirksvertretung Innenstadt hat beschlossen, mehrere Probleme mit der Verkehrsführung für Radfahrer in Angriff zu nehmen.
Drängelgitter, Schilder, BegleitlinienFahrradrouten über die Severinsbrücke sollen verbessert werden

Die Kölner Severinsbrücke (Archivbild): Für Radfahrende ist es nicht ganz einfach, hier den Rhein zu überqueren.
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Die Führung des Radverkehrs im Bereich der Severinsbrücke soll verbessert werden. Das hat die Bezirksvertretung Innenstadt auf Antrag von Grünen, Linken, SPD und Volt einstimmig beschlossen. Den Vorschlägen, die die Verwaltung prüfen und umsetzen soll, ist ein Lob vorangestellt: Begrüßt wird, dass das Drängelgitter an der Fußgängerrampe der Brücke auf der linksrheinischen, südlichen Seite erneuert worden ist.
Denn dort entstünden regelmäßig „gefährliche Situationen“, weil Radfahrer, die aus Richtung Deutz kommen und entgegen dem Verbot auf der südlichen und damit falschen Brückenseite fahren, die Fußgänger, andere Radfahrer und auch sich selbst gefährden würden.

Die linksrheinische, auf der südlichen Seite gelegene Rampe mit erneuertem Drängelgitter und einem Verkehrsschild "Sonderweg Fußgänger".
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Den Bezirkspolitikern schwebt vor, die Fahrradrouten, die zur Brücke und von ihr weg führen, „klar und durchgängig“ zu beschildern. Um ihren Verlauf zu verdeutlichen, sollten die Radwege mit grünen Begleitlinien auf beiden Seiten, Bodenpiktogrammen und Richtungshinweisen gekennzeichnet werden. Angeregt wird auch, das Radfahrverbot auf dem Gotenring kurz hinter der Abfahrt „An der Bastion“ und vor der Auffahrt zur Brücke aufzuheben.
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Die rechtsrheinische Rampe für Fahrradfahrer ist laut Antrag zu steil
Eine sachliche Begründung für das Verbot gebe es schon deshalb nicht, weil der Radverkehr bis zu dieser Stelle auf der Straße gemeinsam mit dem Autoverkehr geführt werde. Bisher müssen Radler, die auf die Brücke wollen, rechts auf einen parallel verlaufenden Rad- und Fußweg ausweichen, der hinter der Unterführung unter der B55 nach oben führt. Diese Rampe halten die Antragsteller für „deutlich zu steil“ und „unzumutbar“. Tatsächlich ist zu beobachten, dass manche Radfahrer hier absteigen und ihr Gefährt bis zur Brücke hochschieben.

Die rechtsrheinische Rampe zur Severinsbrücke, die im Antrag als „deutlich zu steil“ bezeichnet wird.
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Zu den weiteren Vorschlägen der BV gehört, auf dem Gotering bereits ab Höhe der Kreuzung Schaurtestraße in Richtung Severinsbrücke einen Radfahrstreifen anstelle der jetzigen Fahrbahn für Autos bis zur Ampel an der Zufahrt des Deutzer Rings einzurichten. Zudem sollen alle bestehenden Drängelgitter und Poller auf den Wegen, die auf die Brücke und von ihr herunterführen, überprüft und „entsprechend der Gefahrenlage und den geltenden Vorgaben“ gegebenenfalls umgestaltet werden.
Drängelgitter sollen auf mögliche Gefahrenlage überprüft werden
Das entspricht zum Beispiel dem Wunsch eines Radfahrers, der in diesem Jahr auf der Meldeplattform „Sag’s uns“ der Stadt Köln sein Anliegen vorgebracht hat. Es bezieht sich auf die steile rechtsrheinische Rampe, wo sich unten ein rechtwinkliges Drängelgitter befindet, an dem man links vorbeifahren kann.
In der Dunkelheit sei der querstehende Teil der Umlaufsperre „kaum rechtzeitig zu erkennen“, weil der Weg unbeleuchtet und „das Reflektorband abgeblättert“ sei, ist in der Meldung zu lesen. „Ich bin dagegen geknallt, weil ich es zu spät gesehen habe.“ Der Unfall sei aber glimpflich ausgegangen. Im Vergleich zum umfangreichen Forderungskatalog des Antrags nimmt sich der Wunsch des Melders bescheiden aus: Er bittet darum, an dem Drängelgitter ein Reflektorband anzubringen.
Schon 2023 hatte die BV Innenstadt einer Bürgereingabe folgend beschlossen, den kombinierten Fuß- und Radweg an der südlichen, linksrheinischen Brückenrampe zu verbreitern. Die Verwaltung hatte bekundet, sie wolle den Vorschlag des Petenten vor dem Hintergrund berücksichtigen, dass „mit dem Radverkehrskonzept Innenstadt bereits eine Optimierung der Radverkehrsführung auf der Severinsbrücke als Teil der südlichen Ost-West-Achse beschlossen wurde“.
Im nun beschlossenen Antrag wird die Verwaltung um eine Darstellung gebeten, wie weit das Vorhaben der Verbreiterung gediehen ist. Grundsätzlich machen die Antragsteller darauf aufmerksam, dass die Bedeutung der Severinsbrücke wächst. Das habe unter anderem mit dem Ausbau des Deutzer Hafens zu tun, mit der schon bald abgeschlossenen Erweiterung der Real- und Gesamtschule Hasental, den beiden Standorten der Technischen Hochschule sowie den „vier an den Brückenköpfen liegenden Gymnasien“.

