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„Wollen niemanden missionieren“Sattgrün-Kette eröffnet neues Restaurant am Neumarkt

Lesezeit 3 Minuten
Sattgrün

Fürs Foto ohne Mundschutz: Peter Zodrow in seiner neuen Sattgrün-Filiale am Neumarkt

  1. Gegenüber der Apostelnkirche hat in der ehemaligen Nordsee-Filiale ein Sattgrün-Restaurant eröffnet.
  2. Auf dem Buffet stehen neben einigen Suppen und Salaten bis zu 20 vegane Gerichte.
  3. Betreiber Peter Zodrow glaubt, dass nach jedem Skandel weniger Leute Fleisch essen wollen.

Köln – Mit einigen Monaten Verspätung hat Peter Zodrow nun sein zweites Kölner Sattgrün-Restaurant eröffnet. Zwischen Neumarkt und Mittelstraße, dort, wo früher jahrzehntelang eine Filiale der Nordsee-Kette Fischgerichte aller Art im Angebot hatte. „Die Corona-Pandemie hat uns gleich doppelt getroffen“, erzählt Zodrow. „Wir durften unsere bestehenden Läden – ein weiterer in Köln im Kolumba-Viertel, einer in Essen und drei in Düsseldorf – nicht weiter betreiben.

Und die aufwendigen Umbauarbeiten kamen aufgrund von Lieferengpässen zum Stillstand.“ Doch nun hat er mit seinem Team („Pro Restaurant habe ich 25 Mitarbeiter“) gegenüber der Apostelnkirche die Türen geöffnet – „in einer Super-Lauflage“.

Auf dem Buffet stehen neben einigen Suppen und Salaten bis zu 20 vegane Gerichte. Beispielsweise Mango-Curry mit frittiertem Tofu, gebackener Blumenkohl mit Tahini-Limetten-Sauce oder auch gegrillte Maiskolben mit Kräutermarinade. „Da sind auch viele Dinge dabei, die nach Fleisch schmecken, in denen aber natürlich kein Fleisch drin ist“, sagt Zodrow und lacht. So etwas sei in Zeiten, in denen bundesweit über die Arbeitsbedingungen der Menschen und die Verarbeitung der Tiere in Großschlachtereien wie beim derzeit umstrittenen Fleischfabrikanten Clemens Tönnies diskutiert wird, wieder mehr gefragt. „Jeder Fleischskandal hat so eine Welle“, hat Zodrow beobachtet. „Da gibt es jeweils eine große Gruppe an Leuten, die weniger Fleisch essen wollen“.

Zodrow fand in Köln kein passendes Ladenlokal

Und genau die seien auch die Zielgruppe von Sattgrün. „Wir wollen niemanden missionieren, sondern attraktive Alternativen zum Fleisch zeigen“, sagt Zodrow. „Unser Konzept richtet sich nicht in erster Linie an Veganer oder Vegetarier, sondern an die Alles-Esser, die ab und zu auch mal kein Fleisch essen wollen.“ Und für die gibt es dann Soja-Geschnetzeltes griechischer Art, das geschmacklich an Gyros erinnert, und auch andere Gerichte, die an die fleischige Variante angelehnt sind: Ungarisches Paprikagulasch, Soja-Medaillons, Soja-Hack, Soja-Stroganoff und Ähnliches.„Das ist alles in den anderen Restaurants auch schon so erprobt“, erzählt der Veganer Zodrow, der vor 13 Jahren sein erstes Restaurant eröffnet hatte.

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„Das sollte eigentlich in Köln sein, weil ich hier studiert habe, mich wohl fühle und die Leute hier offener für etwas Neues sind. Aber damals hatte ich keine geeigneten Räume gefunden.“ Also begann er in seiner Heimatstadt Düsseldorf: „Da wohne ich auch immer noch. Ich weiß, das ist schrecklich.“

Von ehemaligen Kollegen belächelt

In der Werbeagentur, in der er nach dem Studium des Hotelfachs damals arbeitete, war er für seine Idee belächelt worden. „Aber ich habe mich durchgesetzt. Alle Gerichte werden ohne tierische Produkte gekocht. Selbst beim Kuchen, der täglich frisch vor den Augen der Gäste hinter der Theke gebacken wird, kommt man ohne Eier, ohne Milch und ohne Butter aus.“ Und weil veganes Essen auch bezahlbar sein soll, sucht sich jeder Gast eine Tellergröße aus (klein für 7,90 Euro, mittel 9,90 Euro, groß 11,90 Euro) und füllte sich diesen am warmen und kalten Buffet. Nach Wunsch kann man sein Essen noch mit verschiedenen Toppings dekorieren. Alle Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen.

Das Sattgrün an der Apostelnstraße 2 hat Mo-Sa von 12-23 Uhr geöffnet. Es gibt 60 Plätze innen und 30 auf der Terrasse zur Straße hin. Reservierung: Tel. 0221/27106998 www.sattgruen.com