Kein Tageslicht, laute MusikFitness-Studio mit Clubatmosphäre zieht an Kölner Friesenplatz

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Das Weingarten-Haus am Friesenplatz, daneben das Haus, in dem Rocycle gerade umbaut

Gleich neben Weingarten wird das Rocycle-Studio einziehen.

Die niederländische Kette Rocycle eröffnet am Friesenplatz ein ganz besonderes Spinningstudio.

Am Friesenplatz – zwischen den Häusern des Modehauses Weingarten – wird derzeit umgebaut. Das niederländische Fitness-Unternehmen Rocycle eröffnet hier im Mai ein Studio. Es ist nach Berlin und Hamburg der dritte Standort in Deutschland. 

Spinning bei Kerzenschein am Friesenplatz

Hier wird Fahrradgefahren. Und das in einer ganz speziellen Atmosphäre, die eher an einen Club als an ein Fitness-Studio erinnert. In den Spinning-Studioraum dringt kein Tageslicht und er ist auch nicht von außen einsehbar. Die Wände sind dunkel, es gibt Lightshows, aber auch mal LED-Kerzenschein – in den Niederlanden sind sogar echte Kerzen erlaubt. Zu den Kursen gehören Ansagen eines Kursleiters und laute Musik.

Frauen beim Spinning in einem dunklen Raum lachen und schwenken ihre Handtücher über dem Kopf.

Dunkler Raum, laute Musik

In der Sprache des Unternehmens: „Musik ist unser Mantra. Jede Klasse bietet eine einzigartige Playlist, die von deinem Instruktor persönlich zusammengestellt wurde. Von Deep House und Elektro bis hin zu Pop und Hip-Hop ist alles dabei.“ Es gibt sogar „Themenfahrten“ wie etwas den Beyoncé-Ride.

Alles zum Thema LGBTQI+ – News für und über queere Menschen

In dem Studio muss man nicht Mitglied werden, sondern kann die Kurse auch einzeln buchen, für 14 Euro kann man reinschnuppern. Geöffnet ist in der Regel von 6.30 bis 20.30 Uhr. „Wir haben uns bewusst für Köln als eine der größten Städte in Deutschland entschieden“, sagt Sprecherin Louise von Bitter. „Köln ist eine junge Stadt und hat eine große LGBTQ-Gemeinde, die wir besonders ansprechen möchten.“

Rocycle belegt nur Innenstadtlagen

Rocycle siedelt sich ausschließlich in Innenstadtlagen an, in Berlin zum Beispiel am Ku'damm. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen nicht umständlich und zeitraubend an den Rand der Stadt fahren, um Sport zu treiben, sondern wollen in der Nähe des Arbeitsplatzes bleiben – so die Erfahrung der Experten. Nicht umsonst wird zurzeit auf der Schildergasse im ehemaligen Schuhhaus Kämpgen eine Boulderhalle gebaut.

Das Prinzip des hippen Indoor-Cyclings entstand schon vor einigen Jahren in den USA. Das Unternehmen Rocycle wurde 2015 in Amsterdam gegründet und expandiert nun. Während der Pandemie boomten zeitweise Fahrrad-Heimtrainer vor allem von Peloton, doch dieser Trend hat inzwischen nachgelassen – die Menschen wollen ganz offenbar wieder gemeinsame Erlebnisse.

Insgesamt sieht sich die Fitnessbranche wieder im Aufwind. 2022 sei der Wendepunkt geschafft worden, sagte Thomas Wessinghage, Chef des deutschen Arbeitgeberverbandes für die Fitnesswirtschaft, am Donnerstag in Köln auf der Fitnessmesse Fibo. Die Branche habe im vergangenen Jahr 4,9 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Man hoffe, Ende 2023 wieder die Zahlen von 2019 zu erreichen.

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