Dass er sich einmal eine Graffiti-Künstlerin ins Haus holt, hätte sich Georg Plesser, Direktor von Kölns erstem Haus am Platz, dem Excelsior Hotel Ernst, wohl auch nicht träumen lassen. Umgekehrt hätte sich die Künstlerin Claudia Walde, als Mad C weltweit und sehr erfolgreich mit Spraykunst im Einsatz, wohl nie getraut, den Dom zu bemalen. Wenn die Kathedrale allerdings ein Modell aus Lebkuchen ist, wird aus dem Gesamtpaket ein Schuh.

Der Dom wird für einen guten Zweck versteigert

Gebaut haben das rund 1,40 Meter hohe Ensemble aus Dom, Hotel und einem kleinen Weihnachtsmarkt Fabian Scheithe und sein Team. Der vom „Schlemmeratlas“ zum Patissier des Jahres 2022 gekürte Kölner hat in wochenlanger Arbeit rund 50 Kilogramm Lebkuchen für die Nachbildung verbacken, die im Wintergarten des Hotels präsentiert wird.

Im Gespräch mit der Fotokünstlerin Kiki Kausch, deren Werke aktuell auch zu sehen sind, kam Plesser dann die Idee, das ganze künstlerisch aufzuwerten und bunter zu machen. Kiki Kausch schlug Mad C (42) vor. Die stand also am Dienstag im Excelsior und verschönerte den Dom mit bunten Acrylfarben. „Die leuchten schöner und sind haltbarer – gegessen wird der Dom ja ohnehin nicht“, erläutert Mad C lachend.

„Normalerweise bemale ich richtige Hausfassaden überall auf der Welt oder mache Ausstellungen mit meinen Arbeiten auf Leinwand.“ Zuletzt sei sie in Florida mit einem Gebäude beschäftigt gewesen und habe in New York eine komplette Bahn besprayt. Ihr Thema ist Schrift in stark abstrahierter Form, transparente und leuchtende Farben dominieren ihre Arbeiten. Die grafischen Formen und auch ihre Farben finden sich auf dem Lebkuchendom jetzt erkennbar wieder. Georg Plesser ist jedenfalls begeistert: „Das ist ein toller Blickfang für unsere Gäste. Ab sofort kann das Kunstwerk ersteigert werden, der Erlös kommt der Aktion Lichtblicke zugute.“ 

Gebote können bis 22. Dezember hier abgegeben werden.