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Rotes Haus am Alter MarktBekannteste Baulücke der Stadt Köln ist geschlossen

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Rote Haus Alter Markt

Eine der bekanntesten Baulücken in der Kölner Innenstadt unmittelbar zwischen dem Historischen Rathaus und dem Alter Markt wird geschlossen.

Köln – Am Alter Markt ist eine der prominentesten Baulücken der Stadt verschwunden. Der Rohbau für das so genannte „Rote Haus“ ist fertig gestellt. Nach Angaben des Investors „Circle Development“ liegen alle Arbeiten im Zeitplan. Ende des Jahres soll das Haus in exponierter Lage bezogen werden können. Hier wird ein „Legend“-Hotel mit 20 Zimmern eröffnen.

Auch die Räume für ein Restaurant mit Zugang vom Rathausplatz sind bereits verpachtet. Wer der Pächter sein wird, wolle man noch nicht verraten, so der Investor. In einigen Monaten werde es „spannende Nachrichten“ geben, sagt Geschäftsführer Patrick Huber-Flotho. Im unteren Geschoss mit Zugang vom Alter Markt wird ein Geschäft einziehen.

Bretterbude statt schnellem Neubau

Mit der Eröffnung wird eine 16 Jahre lange Geschichte enden. Das Haus neben der Treppe zum Rathausplatz war im Zuge der Bauarbeiten zur Nord-Süd-Stadtbahn abgerissen worden. Danach hatten KVB und Stadt dort eine Art Holzhütte als Haltestellen-Zugang aufgebaut. Die Vorgaben für den Neubau des Hauses, das die Kölnerinnen und Kölner wegen seiner auffälligen Fassade „Rotes Haus“ nannten, waren nicht nur wegen der exponierten Lage und dem schwierigen Baugrund anspruchsvoll. Über das Gebäude soll eine barrierefreie Verbindung mit einem Aufzug zwischen U-Bahn-Haltestelle, Alter Markt und dem höher gelegenen Rathausvorplatz geschaffen werden. 

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In welcher Form das umgesetzt werden sollte, war jahrelang in der Diskussion. Hinzu kamen Probleme mit dem Brandschutz. 2017 überarbeitete die Stadtverwaltung ihre Planungen, weil sie befürchtete, dass aus den Verbindungsgängen und Aufzugzügen ein neuer Angstraum für Passanten werden könnte. Mit den Diskussionen verband sich stets die Sorge, dass der Investor entnervt das Handtuch werfen könnte. „Circle Development“ hatte das Grundstück 2013 gekauft, nachdem zehn mögliche Investoren – darunter auch die Karnevalsgesellschaft der Altstädter – ein Gebot abgegeben hatten. Als Mindestpreis hatte die Stadt 490.000 Euro festgesetzt. „Circle Development“ soll ihn deutlich überboten haben. Das Unternehmen verrät nicht, wieviel es insgesamt in das Bauprojekt bis zu seiner Fertigstellung investiert haben wird. 

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Der Denkmalschutz hatte dem Abriss des Vorgängerbaus unter der Voraussetzung eines Wideraufbaus in alter Form zugestimmt. So bekommt das Gebäude auch wieder eine rote Fassade – allerdings nur an der Front zum Alter Markt. Der Rest des Hauses bekommt eine graue Anthrazit-Fassade mit goldenen Fensterrahmen.

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