Stadtmuseum in KölnSuche nach neuem Direktor steht vor dem Ende

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Das Bild zeigt das Stadtmuseum von innen, es sind mehrere Menschen zu sehen.

Ein sogenannter Super Fashion Markt fand im Juni im Stadtmuseum statt. Foto: Uwe Weiser

Seit Monaten läuft die Suche nach einem neuen Direktor für das Kölnische Stadtmuseum – nicht ohne Irritationen.

Die monatelange Suche nach einen neuen Direktor oder einer neuen Direktorin des Kölnischen Stadtmuseums ist laut Verwaltung „weit fortgeschritten“. Ende Juni des vergangenen Jahres hatte die Stadt Köln mitgeteilt, dass der damalige Direktor Mario Kramp den Posten aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wie bisher ausführen könne. Kramp leitete das Stadtmuseum seit 2010, Stellvertreterin Silvia Rückert übernahm vorerst die Aufgaben. Kramp arbeitet als Kurator und Wissenschaftler weiter für das Museum.

Im November hatte die Stadt die Nachfolge ausgeschrieben, die Frist endete am 16. Dezember. Laut einer Sprecherin ist die Verwaltung zuversichtlich, „dass die Suche schon bald erfolgreich abgeschlossen werden und die neue Direktion durch den Hauptausschuss bestätigt werden kann“. Das Gremium des Stadtrates tagt turnusgemäß am 17. April, danach erst wieder am 10. Juli. Die Auswahlgespräche mit den ausgewählten Kandidaten sollen dem Vernehmen nach jetzt beginnen.

Unterschiedliche Vorstellungen über Auslegung des Profils

Das Stadtmuseum wäre wie zuvor schon das NS-Dokumentationszentrum die nächste städtische Kultureinrichtung, deren Nachbesetzung für den Direktorenposten relativ lange dauert. Beim NS-Dok begann Henning Borggräfe Anfang November seinen neuen Job, sein Vorgänger Werner Jung war ein Jahr zuvor in den Ruhestand gegangen. Ein Beteiligter sagte zur Suche nach einem Kramp-Nachfolger, dass sie „unglaublich lange“ dauere.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ruckelte es dabei, demnach gab es in der Stadtverwaltung unterschiedliche Meinungen darüber, wie streng die geforderte dreijährige Führungsverantwortung gesehen wird. In der Ausschreibung ist als Voraussetzung „eine nachgewiesene mindestens dreijährige, leitende Führungsverantwortung in einer kulturellen, künstlerischen, musealen oder wissenschaftlichen Institution, einem Historischen Museum oder einer vergleichbaren Einrichtung“ gefordert.

Zumal nicht nur ein Direktor des Stadtmuseums gesucht wird, sondern der- oder diejenige soll den geplanten Verbund der Historischen Museen entwickeln. Es handelt sich um Stadtmuseum, Römisch-Germanisches Museum, Jüdisches Museum/Archäologische Zone („MiQua“) und NS-Dok. Auch Namen der Kandidaten für den neuen Direktor sind schon zu hören.

Umzug des Stadtmuseums direkt an den Kölner Dom

Voraussichtlich ab diesem Jahr soll das Stadtmuseum nach Jahren ohne Heimat im umgebauten früheren Kaufhaus Sauer nahe der Hohe Straße ausstellen, das Zeughaus als jahrzehntelange Heimat ist ein Sanierungsfall. Etwa im Jahr 2030 soll das Stadtmuseum an den Roncalliplatz am Dom ziehen, wenn bis dahin die sogenannte „Historische Mitte“ gebaut wird. Der Rat soll dieses Jahr über den Bau entscheiden.

In der Ausschreibung zur Kramp-Nachfolge heißt es: „In dieser wichtigen Veränderungsphase steht zum einen die Weiterentwicklung des Profils und der Positionierung des Stadtmuseums im Vordergrund.“

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