Der Verein Cologne-Pride organisiert unter anderem die Parade anlässlich des Christopher Street Day in Köln.
Kölner MännerchorGrüngürtelrosen wollen Konzerterlös an Cologne Pride spenden

Der Kölner Männerchor „Grüngürtelrosen“ tritt am 20. September im Tanzbrunnen auf.
Copyright: Alexander Schwaiger
Seit der Gründung im Jahr 2017 bezeichnet der Männerchor „Grüngürtelrosen“ (GGR) den „Spaß am Gesang und der Gemeinschaft“ als sein zentrales Anliegen. Mit dem dritten „großen GGR Sommergarten“ geht am Samstag, 20. September, auf dem Gelände des Tanzbrunnen in Deutz in diesem Jahr eine Musikveranstaltung in die dritte Runde, die bereits zuvor großen Zuspruch in der Stadt erfahren hat.
Kölns „vielleicht schrägster Chor und eine bunt gemischte Truppe“, so die Selbstbeschreibung von GGR-Vorstand und Chorgründer Dennis Busch, hat aber auch einen Blick für das gesellschaftliche Klima in der Stadt, in der alle der knapp 140 Männer leben: Mehrfach haben die Vereinsmitglieder bereits Geld für einen guten Zweck ersungen und anschließend für Initiativen und Gruppen gespendet, die sie für unterstützungswürdig halten. In diesem Jahr wollen die Grüngürtelrosen sich für den Verein „Cologne Pride“ engagieren, der in Köln erst kürzlich wieder den Umzug anlässlich des „Christopher Street Day“ (CSD) organisiert hat.
International gerät die Pride-Bewegung unter Druck
Anlass dazu bieten nach Ansicht von Busch und den anderen Sängern die negativen Auswirkungen der erlassenen Dekrete von US-Präsident Donald Trumps gegen Vielfalt, durch die in vielen Ländern die Unterstützung von queeren Gruppen und Festen wie dem CSD massiv eingeschränkt worden sei. „Die Grüngürtelrosen bestehen selbst aus den unterschiedlichsten Menschen, einige davon auch queer, darum unterstützen wir den Kölner CSD 2026, indem wir die Erlöse aus dem Tanzbrunnen-Konzert im September an Cologne-Pride spenden werden“, kündigt Busch am Donnerstag im Brauhaus „Gaffel am Dom“ an.
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International gerate die Pride-Bewegung mit ihrer Diversität, Inklusion und Vielfalt zunehmend unter Druck, so der 42-Jährige. Dass auch in Europa die queere Community immer stärker ins Visier extremistischer Kräfte gerät, bestätigt vor Ort auch Niklas Kaiser von Cologne Pride: „Viele Tochterfirmen US-amerikanischer Unternehmen in Deutschland würden sich gern weiter engagieren, das wissen wir. Sie sind durch Trumps Politik aber dazu angehalten, ihre finanzielle und oft auch ideelle Förderung queerer Netzwerke und Vereine zurückzufahren oder ganz einzustellen“, sagt der 26-Jährige.
Als im Frühjahr 2025 die Pride-Bewegung auf diese Situation und die sich verändernde finanzielle Lage aufmerksam machte, habe auch der Cologne Pride um Unterstützung gebeten, bestätigt Kaiser, ohnehin würde die Arbeit etwa rund um den CSD vielfach von Ehrenamtlichen geleistet. „Es geht uns mit der Spendenaktion darum, direkt zu helfen, aber auch um sprichwörtlich Flagge zu zeigen gegen Repression und ein sich abkühlendes gesellschaftliches Klima“, betont Busch. In ihrer Stadt wollen sie so einen Beitrag dazu leisten, dass diese mögliche Finanzlücke 2026 am Ende nicht ganz so bedrohlich ausfällt, stellt der Leiter des Kölner Männerchors klar.
Laut Katharina Hense vom Veranstalter, dem Kölner Gloria, ist der Kartenvorverkauf für das Open-Air-Konzert am 20. September Tanzbrunnen bereits gut angelaufen. Bis zu 9000 Menschen dürfen dann Musik von den Gürtelrosen sowie zwei weiteren Acts erwarten – einer davon laut den „Rosen“ und Hense noch „streng geheim“. Informationen über den Chor sowie zu Tickets für den dritten GGR-Sommergarten findet man im Internet. www.diegruenguertelrosen.de