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Zehnte AuflageDas hat der Kölner Weihnachtscircus im Jubiläumsjahr zu bieten

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Die Crystal Sisters balancieren Scheiben, während der Clown in der Mitte in die Kamera schaut.

Beim zehnten Kölner Weihnachtscircus werden unter anderem Clown Fraser Hooper (Mitte) sowie die Crystal Sisters für Unterhaltung sorgen.

Von November bis Januar sind 60 international ausgezeichnete Artistinnen und Artisten aus der ganzen Welt zu Gast in Köln.

Dieser Mann hat als Pantomime, Komiker, Jongleur und Einradfahrer 35 Jahre Erfahrung. Sein Publikum unterhält er mit einer akrobatischen Ente, einem menschlichen Fisch, exzentrischen Tänzen und einem Boxkampf, der an Albernheit seinesgleichen sucht. Die Rede ist von Fraser Hooper, einem in Neuseeland lebenden Briten, der einen besonderen Stil der Clownerie entwickelt und damit in mehr als 40 Ländern das Publikum zum Lachen gebracht hat.

Der vielfach preisgekrönte Clown ist einer der Stars im neuen Programm des Kölner Weihnachtscircus, der vom 28. November bis zum 4. Januar zum zehnten Mal in der Stadt gastiert. Sein blau-weißes Zelt schlägt er auf dem Deutzer Messeparkplatz an der Zoobrücke auf. Am Mittwoch haben Ilja Smitt, der sich um die Geschäfte des Zirkus kümmert, und seine Frau Katja als Kreativdirektorin das neue Programm im Mülheim vorgestellt.

Zehn Jahre Weihnachtscircus

Fraser Hooper durfte bei der Präsentation nicht fehlen. Mit einem gigantischen, prall gefüllten Rucksack betrat er den Raum und verwickelte schnell einen der Anwesenden in eine komische Nummer. Im Vorjahr hat er sich in Köln die neunte Show des Weihnachtscircus angesehen und sich mit den damaligen Stars, den Fumagalli-Clowns, ausgetauscht. „Sie haben mir erklärt, dass Köln die Zirkushauptstadt Deutschlands sei, vielleicht sogar Europas“, erzählte er. „Auch ich habe sofort gespürt: Hier herrscht eine unglaubliche Energie. Das Publikum ist einfach fantastisch, und die Atmosphäre ist unglaublich herzlich.“ Auch die aus Minsk stammenden Zwillingsschwestern Marina und Svetlana Tsodikovi, die sich wegen ihrer Swarovski-Kostüme Crystal Sisters nennen, waren am Mittwoch dabei und gaben eine Kostprobe ihres Könnens: eine eindrucksvolle Jonglage mit Tüchern, die sie auf Händen und Füßen rotieren ließen.

Jongliertricks mit Porzellan auf dem Kopf

Mehr als 60 Artisten und Artistinnen aus aller Welt treten in der etwa zweistündigen Show auf. Die Truppe Zunay stellt eine alte Zirkuskunstform ihrer chinesischen Heimat vor: Die Männer und Frauen balancieren schwere Porzellantöpfe auf dem Kopf und führen dabei Jongliertricks vor; überdies zeigen sie ihre „Ikarische Spiele“ genannte Sprungakrobatik. Aus China stammt auch das Duo Butterfly, das zum ersten Mal außerhalb der Heimat auftritt; in seiner Darbietung vereinen sich Turn- und Tanzkunst in akrobatischer Präzision.

Auftritte haben zum Beispiel auch der ehemalige Tänzer Genia Tykhonkov hoch in der Zirkuskuppel an Gurt oder Tuch, das Duo Daylight mit Luftakrobatik an den Strapaten und einer Rollschuh-Show sowie Konstatin Mouraviev mit einer komödiantischen Rhönrad-Show. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Publikumslieblingen frühere Gastspiele, etwa mit Anton Monastyrsky, der mehrere Reifen um Arme, Beine und Hüften kreisen lässt, und Leonid Beljakov mit seiner Hunde-Show.

Das Programm sei eine durchkomponierte Produktion, sagte Katja Smitt, die 1991 als Schleuderbrett-Artistin auf einer Tournee des Russischen Staatszirkus in die Niederlande kam und dort ihren späteren Mann kennenlernte. Der sprach von einer „filmischen Gesamtinszenierung, mit einem Zusammenspiel von Ballett, mitreißender Musik und maßgeschneiderten Kostümen“. Der Erfolg spreche für sich. 2015, im Premierenjahr, seien rund 15 000 Besucher und Besucherinnen gezählt woden, und im vorigen Jahr, bei der neunten Auflage, mehr als 95 000. „Wir wachsen jedes Jahr ein Stück und sind stolz, dass wir inzwischen viele Stammgäste haben.“

Kölner Weihnachtscircus, 28. 11.– 4. 1. im Palastzelt an der Zoobrücke. Tickets ab 19,50 Euro. Wie in den Vorjahren gibt es Partner-Tage mit ausgewählten Vorstellungen, für die zwei Tickets zum Preis von einem erhältlich sind.

www.koelner-weihnachtscircus.de