Kommentar zu Kölner BühnenNicht schon wieder Verzögerung! – Stadtspitze ist erneut bei Oper gefragt

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Die Bühnen in Köln sind seit Jahren eine Dauerbaustelle und ein Millionengrab. (Archivbild)

Die Bühnen in Köln sind seit Jahren eine Dauerbaustelle und ein Millionengrab. (Archivbild)

Sollte der nächste Opern-Termin kippen, ist die Stadt umso mehr gefragt.

Nicht schon wieder. Dieser Gedanke stellt sich unweigerlich ein, wenn man Sätze liest wie „Wir sind mit dem Baufortschritt nicht zufrieden“, wenn die Rede ist von Koordinationsfragen, fehlenden Freigaben, verschärfter Terminkontrolle und von Zeitverlust. Ja, es geht um die Kölner Opernsanierung – und nein, es geht nicht um die Pleite von vor acht Jahren, als die für November geplante Eröffnung im Sommer kurzerhand abgesagt wurde.

Bühnen in Köln: Stadt Köln muss Desaster wie 2015 verhindern

Das Opern-Desaster von 2015, das Köln bundesweit zur Lachnummer machte, es droht sich zu wiederholen. Jedenfalls liest sich die aktuelle Ausgabe des Bulletins, mit dem die städtischen Opernsanierer monatlich über den Baufortschritt informieren, in Teilen wie eine Absicherung nach dem Motto: Wir haben doch schon im Oktober darauf hingewiesen, dass es eng werden könnte... Nicht schon wieder.

Das gilt auch für die nächsten Monate: Sollte die inzwischen punktgenau terminierte Schlüsselübergabe am 22. März 2024 – das sind noch 143 Tage abzüglich Sonn- und Feiertage – tatsächlich nicht zu halten sein, muss die bittere Wahrheit jetzt raus. Ein Szenario wie 2015, als sich alle Beteiligten angesichts des klaren Wunsches von Teilen der Stadtspitze, den Eröffnungstermin um jeden Preis zu halten, immer weiter verkrampften, sich die Gewerke verkeilten und schließlich das ganze Projekt mit größtmöglichem Getöse explodierte, darf sich nicht wiederholen. Der Wunsch der aktuellen Projektleiter, es diesmal besser zu machen, ist deutlich zu spüren.

Dennoch, hier ist erneut die Stadtspitze gefragt. Droht der Termin tatsächlich wieder zu kippen, muss es primäres Ziel sein, zeitnah selbst zu entscheiden und so wenigstens die Deutungshoheit zu behalten. Alles ist besser, als dass der Stadt die Entscheidung ein zweites Mal aus der Hand genommen wird.

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