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Kommentar

Busse am Rheinufer
Welcher Bus ist groß genug für all die Zweifler und Bedenkenträger?

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2 min
09.07.2025, Köln: Markus Klein, Inhaber des Busunternehmens Piccolonia, zeigt uns am Rheinufer, wie man mit einem Reisebus problemlos zu den Kreuzfahrtschiffen kommt. Die Stadt behauptet das Gegenteil. Foto: Arton Krasniqi

Alles kein Problem: Ein Reisebus fährt sogar an den parkenden Autos am Rheinufer vorbei. Foto: Arton Krasniqi

Drei Jahre lang befasst sich die Stadtverwaltung mit der Zufahrt für Busse am Rheinufer. Und damit mit einem Problem, das es nicht gibt.

Man kann drei Jahre lang in einem Dialogforum mit Vertretern von IHK, Busunternehmen, Reedereien, Köln-Tourismus, des Stadtmarketings, mit Stadtführern, mit Ratspolitikern und zwei städtischen Ämtern, von denen das eine für nachhaltige Mobilitätsentwicklung und das andere für Verkehrsmanagement zuständig ist, über die Frage diskutieren, ob ein 500 Meter langes Straßenstück am Rheinufer einschließlich Ein- und Ausfahrt von Reisebussen genutzt werden kann oder nicht.

Man kann so lange darüber reden, bis man vor lauter Kopfsteinpflasterschmerzen nicht mehr klar denken kann und deshalb zu der Erkenntnis gelangt: Wir haben alles versucht, aber es geht nicht. Alles spricht dagegen: der Hochwasserschutz, die Böschung, das Kopfsteinpflaster, die Nähe zu historischen Bauwerken und eine Ampel an der Ausfahrt, die es gar nicht gibt.

Umfangreiche Planung – deshalb könne noch nicht begonnen werden

Und weil dies alles laut Stadt „eine sehr umfangreichere Planung“ erfordert, „als dies ursprünglich in der verkehrskonzeptionellen Planung angenommen wurde“, könne die „erst aufgenommen werden, wenn andere Planungsvorhaben abgeschlossen sind.“ Wann das der Fall sein wird, wisse man nicht.

Man hätte auch einen Reisebus chartern und den Praxistest machen können. Natürlich mit Polizei-Eskorte und einer Sondergenehmigung der Straßenverkehrsbehörde. Wegen der falschen Fahrtrichtung – gegen die Einbahnstraße. Und anschließend die Schilder austauschen. Im Umdrehen von Einbahnstraßen hat das Verkehrsdezernat seine Expertise schon mehr unter Beweis gestellt. Auch wenn der ein oder andere Lkw in der Ehrenfelder Piusstraße wegen Überbreite schon steckengeblieben ist. Warum das alles nicht passiert ist? Darüber kann man nur spekulieren.

Meine Vermutung: Auf dem gesamten europäischen Markt für Nutzfahrzeuge konnte die Stadtverwaltung keinen Reisebus auftreiben, in dem all die Zweifler und Bedenkenträger Platz gefunden hätten.