Kritik am Straßenfest in KalkMusik-Programm aus der Kreisliga

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Das Fest auf der Kalker Hauptstraße war trotz der heißen Temperaturen gut besucht .

Das Fest auf der Kalker Hauptstraße war trotz der heißen Temperaturen gut besucht .

Kalk – „Kalk hat eine lange und bewegte Geschichte ist aber heute eines der lebendigsten Stadtviertel in Köln – bunt und weltoffen“, sagte Tanja Groß. Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von den Linken eröffnete das zweitägige Straßenfest auf der Kalker Hauptstraße anstelle von Bezirksbürgermeister Marco Pagano.

Ein  Kinderkarussell und Stände mit Köln-T-Shirts gehörten zum Angebot.

Ein  Kinderkarussell und Stände mit Köln-T-Shirts gehörten zum Angebot.

Der zählte zwar früher in seiner Funktion als Vorsitzender des Kalker Bürgervereins mit zu den Veranstaltern des Festes, hatte diesmal aber wegen anderer Verpflichtungen abgesagt. Und so konnte Groß mit den Veranstaltern von der Standortgemeinschaft Kalk – Sprecher Reiner Kreke, Apotheker Oliver Wessel und Sparkassen-Chef Dominik Schlöffel – den Bürgern „viel Spaß wünschen bei einem kölsch-multikulturellen Fest mit viel Musik und Mitmachaktionen.“

Doch wer an den Jahrmarkt- und Verkaufsständen entlang spazierte, die recht locker gestaffelt an beiden Seiten der Kalker Hauptstraße zwischen der Rolshover Straße und der Kalker Kapelle aufgebaut waren, merkte schnell, dass sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren trotz erheblicher Kritik kaum etwas verändert hatte.

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Wasserspaß gab für Groß und Klein bei der Freiwilligen Feuerwehr

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Kamelrennen und Entenangeln

Die Werbepraxis van der Gathen, die das Fest für die Standortgemeinschaft zum dritten Mal organisiert hatte, setzte bis auf Neuzugänge wie die Kinderzeitung „Duda“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und das FC-Echo auf die gewohnte Mischung aus Jahrmarkts-Attraktionen (Kamelrennen, Dosenwerfen, Entenangeln, Wahrsagerin) und Karussells sowie Imbissbuden aller Art und Marktständen mit Billigwaren. Einen Stapel an Kriegsspielzeug („Ein Restbestand, der ausverkauft werden soll“) musste ein Anbieter auf Intervention der Veranstalter schnell wieder einpacken. „Ich hätte mir gewünscht, dass unser Organisations-Partner Vereine aus dem Veedel sowie die Kalker Geschäftsleute angesprochen und einbezogen hätte. Zumal ja auch noch ein verkaufsoffener Sonntag mit anstand. Aber das war leider nicht der Fall“, sagte Kreke, der genau wie seine Kollegen aus der Standortgemeinschaft hörbar nicht so richtig zufrieden mit der bunten Mischung auf der Straße war.

Straßenfest-Eröffnung mit Tanja Groß sowie Reiner Kreke (v.l.), Oliver Wessel und Dominik Schlöffel von der Standortgemeinschaft Kalk

Straßenfest-Eröffnung mit Tanja Groß sowie Reiner Kreke (v.l.), Oliver Wessel und Dominik Schlöffel von der Standortgemeinschaft Kalk

Aus dem Veedel machte eigentlich nur die noch recht junge Kalker Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr mit. Deren Mitglieder um den Löschgruppenleiter Hendrik Rawe hatten zwei Fahrzeuge ausgestellt. Kinder und Erwachsene konnten dort mit Wasser umherspritzen. Das kam an angesichts der heißen Temperaturen gut an. „Wir hatten uns schon einiges mehr an Lokalkolorit erhofft“, sagte Kreke. „Und das wollen wir in den kommenden Jahren auch haben“. Dann aber nicht mehr mit den von der Gathens als Partner. Kreke: „Denen werden wir in diesen Tagen per Einschreiben mitteilen, dass wir den bestehenden und nun abgelaufenen Drei-Jahres-Vertrag nicht verlängern werden.“

"Kreisliga-Musik"

Mit dem neuen Veranstalter, der auch die Rückendeckung eines großen Sponsors habe, sei man derzeit fürs kommende Jahr schon in den finalen Gesprächen, hieß es. Auch die Zeiten der „Kreisliga-Musik, an der sich im Vergleich zum Vorjahr diesmal so gut wie nichts geändert hat“, sollen nach Aussagen Krekes vorbei sein. „Wir haben im nächsten Jahr zwar nicht die ganz großen Hochkaräter, aber doch zumindest die zweite Liga der kölschen Bands am Start.

Gastronom Dieter Bucklitsch (l.) mit Sänger Frank Schalla

Gastronom Dieter Bucklitsch (l.) mit Sänger Frank Schalla

Diesmal musste sich das Publikum noch mit eher unbekannteren Musikgrößen wie beispielsweise Rotznas, Jot Drop und Jedöns, Gino Dal Nero, Jerry Gold und Maria Inglese zufrieden geben. Die beste Stimmung herrschte noch vor der neuen Bühne kurz vor der Kapellenstraße. Dort hatte Gastronom Dieter Bucklitsch aus dem Haus Böhmer in Eigenregie ein Programm organisiert – mit Lokalmatadoren wie der Hausband Pausenfüller, Frank Schalla (D'r Frank) aus Vingst, der Nachwuchsband King Loui aus Ostheim sowie den Drag-Queens Marcella Rockefellar, Pam Pengco und Ripley Myers. „Ich will, dass Kalk wieder ein Straßenfest kriegt wie früher. So wie es die Leute aus längst vergangen Zeiten her kennen“, sagte Bucklitsch. „Und dafür bin ich auch bereit zu investieren. Denn dann ziehen auch die Geschäftsleute aus meiner Nachbarschaft mit.“

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