FachkräftemangelMexikanische Pflegekräfte verstärken Kölner Krankenhaus-Personal

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Die mexikanischen Pflegekräfte und Weyertal-Mitarbeitende bei einer gemeinsamen Köln-Tour.

Köln – Das Evangelische Klinikum Köln Weyertal (EVK) freut sich über fünf neue Pflegekräfte aus Mexiko, die seit Monatsbeginn das Pflegeteam verstärken. Das EVK ist nach eigenen Angaben das erste Krankenhaus in Köln, das Fachkräfte im Rahmen des Programms „Global Skills Partnership“ – eine Ausbildungspartnerschaft im Bereich Pflege – beschäftigt. Es handelt sich um ein Projekt, das durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert und in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt wird.

Dabei handelt es sich allerdings um keine kurzfristige und schnelle Maßnahme, um dem Fachkräftemangel hierzulande entgegenzuwirken. Vielmehr ist es ein langfristiges Projekt mit entsprechender Vorlaufzeit: In einem Online-Verfahren waren die mexikanischen Pflegekräfte ausgewählt worden und eineinhalb Jahre lang an der Universität Chihuahua in Mexiko auf ihren Einsatz in Deutschland vorbereitet, um zukünftig hier zu leben und zu arbeiten. Auch Deutschkurse haben sie vorab absolviert.

Mexikanische Pflegekräfte als Bereicherung für Kölner Klinik

Inzwischen sind die drei Frauen und zwei Männer in Weyertal im Einsatz und laut Klinik dabei, sich einzugewöhnen. „Wir begrüßen die neuen Kolleginnen und Kollegen aus Mexiko ganz herzlich und freuen uns sehr über die internationale Bereicherung. Wir als Klinikum stehen hier in Köln für Diversität und Vielfalt und sind mit unseren Beschäftigten aus über 41 Nationalitäten ein gutes Beispiel für gelungene Integration“, sagt Jan-Peter Gloßmann, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des EVK.

Pflegedienstleiter Florian Schier freut sich sehr über die neuen Pflegekräfte: „Wir als Haus profitieren von dieser internationalen Zusammenarbeit, denn in Mexiko ist die Pflege akademisiert und der Ausbildungsstandard sehr hoch.“ Die mexikanischen Kolleginnen und Kollegen würden dazu beitragen, „das hohe medizinische Niveau, das bei uns herrscht, sinnvoll zu ergänzen“. Im EVK arbeiten 540 Beschäftigte.

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Für die neuen mexikanischen Mitarbeitenden gab es zur Einstimmung eine Sightseeingtour durch Köln – inklusive Brauhausbesuch. Um ihnen das Ankommen zu vereinfachen, hat ein Projekt-Team des Klinikums im Vorfeld Wohnungen organisiert und unterstützt bei behördlichen Angelegenheiten wie Arbeitserlaubnis, Steuernummer und Handyvertrag. Die neuen Mitarbeitenden wissen das zu schätzen: „Wir haben uns von Anfang an sehr willkommen gefühlt. Alle sind sehr nett zu uns und haben uns toll aufgenommen“, sagt Irving Daniel Rubio Romero.

Mexiko bildet über den eigenen Bedarf Pflegekräfte aus, während diese in Deutschland akut fehlen. Die Klinik setzt darauf, dass die neuen Pflegekräfte langfristig im EVK bleiben, wenn sie ihre deutsche Berufsanerkennung erlangt haben. Und schon im kommenden Monat werde dem Kliniksprecher zufolge erneut ein Team nach Mexiko reisen, um weitere potenzielle künftige Mitarbeitende anzuwerben.

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