Bürgerinitiative fordert BaustoppStadt Köln lässt Umbauarbeiten am Geißbockheim zu

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Die Bauarbeiten am Geißbockheim im Sommer dieses Jahres

Die Bauarbeiten am Geißbockheim im Sommer dieses Jahres

Der 1. FC Köln modernisiert Plätze am GBH, die Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“ hatte einen Baustopp gefordert – doch dazu wird es nicht kommen.

Die Stadt Köln sieht keine rechtlichen Verstöße bei der Modernisierung der beiden Fußball-Plätze 5 und 6 am Geißbockheim. Das ist laut einer Sprecherin das Ergebnis einer Prüfung. Eine Sprecherin teilte mit: „Weder für das Bauaufsichtsamt noch für das Umwelt- und Verbraucherschutzamt gibt es einen rechtlichen Anlass, gegen die auf den Sportplätzen 5 und 6 in der Nähe des Geißbockheims erfolgten Umbauarbeiten einzuschreiten.“

Wie berichtet, hat Fußball-Erstligist 1. FC Köln seit April die beiden Plätze  am südöstlichen Ende des FC-Geländes im Äußeren Grüngürtel modernisiert. Das hatte die Bürgerinitiative (BI) „Grüngürtel für Alle“ kritisiert und von der Stadtverwaltung gefordert, die aus ihrer Sicht illegale Erneuerung zu stoppen. „Genau diese Plätze wurden vor Jahren vom FC bereits ohne Baugenehmigung errichtet, sie sind also formal illegal.“ Und: „Es kann nicht hingenommen werden, dass sich die bereits bestehenden rechtswidrigen Zustände im Äußeren Grüngürtel weiter verfestigen.“ Die BI forderte die Prüfung von der Verwaltung, deren Ergebnis nun vorliegt. Laut eigener Aussage hat die BI rund 70 Beitragszahler und etwas mehr als tausend finanzielle Förderer.

Klub ist seit 1953 am Geißbockheim

In einer Information an die Politiker des Stadtrates schreibt die Verwaltung: „Entgegen der aufgestellten Behauptung ist für die Sportplätze 5 und 6 eine baurechtliche Legalität bei deren Entstehung in der weiten Vergangenheit der 1950-er Jahren anzusetzen. Bei den aktuellen Arbeiten handelte sich baurechtlich um einen Belagaustausch auf Sportplätzen, welcher nach einem Erlass des Landesministeriums vom 03.07.2023 baugenehmigungsfrei ist.“

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Der Klub modernisiert die Plätze, obwohl unklar ist, ob er am Geißbockheim bleibt, dort ist er seit 1953 zu Hause. Doch seine Ausbau-Pläne kommen seit Jahren nicht voran, unter anderem fehlt eine politisch umsetzbare Mehrheit für die städtische Gleueler Wiese. Auf der Fläche nördlich des Geißbockheims will der Verein drei Plätze bauen, die Grünen als personell stärkste Kraft im Rat lehnen das ab. Mit ihren Kooperationspartnern im Mehrheitsbündnis, CDU und Volt, haben sie ein Moratorium für die Gleueler Wiese bis zur Wahl vereinbart. Ein Pachtvertrag für die Fläche gilt damit als ausgeschlossen. Der Klub erwägt deshalb einen Umzug nach Marsdorf an der A1, doch auch dort fehlt es bisher an einer Lösung.

Zu den Gründen, warum der Klub trotz des möglichen Umzuges am Geißbockheim modernisiert, hatte ein FC-Sprecher zuletzt gesagt: „Da die Umsetzung anderer Modernisierungspläne – in welche Richtung auch immer – noch Zeit benötigt, ist es für uns wichtig, dass wir auch weiterhin stetig Modernisierungsarbeiten am Gelände des Geißbockheims durchführen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

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