Kölner HochhausStudierende präsentieren ihre Ideen zur Neugestaltung der Fassade des Uni-Centers

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Siegerin Christina Maier präsentiert ihren Entwurf zur Neugestaltung der Fassade und des Außenbereichs des Uni-Centers.

Siegerin Christina Maier präsentiert ihren Entwurf zur Neugestaltung der Fassade und des Außenbereichs des Uni-Centers.

Wie soll die Außenanlage und die Fassade des Uni-Centers künftig aussehen? Ein Wettbewerb unter Studierenden der TH-Köln sammelte Entwürfe.

Das Uni-Center soll grüner werden. Auf diesen Nenner lassen sich viele Entwürfe bringen, die beim studentischen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Außenanlage und der Fassade des Hochhauses in Sülz eingereicht wurden. Acht Master-Studierende der Technischen Hochschule Köln nahmen teil, betreut von Eva-Maria Pape, Professorin an der Fakultät für Architektur. Am Montag wurden die Vorschläge im Foyer präsentiert, bevor die Jury tagte. Auf den ersten Platz kam Christina Maier, gefolgt von Fabian Nowak und Leander Stein.

Anlass des Wettbewerbs war, dass die Balkon- und Fassadensanierung ansteht. Laut Erik Uwe Amaya, Leiter des Arbeitskreises Gestaltung des Uni-Centers, wird sie die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer 13 bis 15 Millionen Euro kosten. Die Fassaden des 134 Meter hohen Baus mit bis zu 45 Etagen, der aus drei Flügeln und einem zentralen Wohnturm besteht, sind seit seiner Fertigstellung vor gut 50 Jahren unverändert.

Siegerentwurf plant die Fassade in verschiedenen Grüntönen zu streichen

Allerdings wurden in den 90er Jahren die Balkonbrüstungen neu gestrichen. Nach Maiers Entwurf erhalten die Fassaden mit den Balkonen einen Anstrich in Grüntönen unterschiedlicher Helligkeit. Die Metallfassaden, etwa an den Schmalseiten der Flügel, sollen dagegen einen „zurückhaltenden grau-blauen Ton“ bekommen, sodass sie nach ihren Worten „förmlich mit dem Himmel zu verschwimmen scheinen“.

Bisher wirke das Gebäude „massiv und dunkel“. Den zur Universitätsstraße hin ansteigenden und abrupt an einer niedrigen Einfassung endenden Vorplatz, auf dem Beton-Pflanzenkübel und ein paar Bäume stehen, möchte sie zum Teil „begradigen“. Um mehr Entwässerungsfläche und eine „natürliche Atmosphäre“ zu schaffen, sollten einzelne Steine des Bodenbelags entfernt und durch Rasen ersetzt werden. Das Konzept sieht zudem vor, auf den Kübeln Holzelemente als Sitzgelegenheiten zu montieren; eine indirekte Beleuchtung könne für eine „behagliche Stimmung“ sorgen.

Allen Vorschlägen kam es darauf an, die Flächen grüner zu gestalten 

Auch Fabian Nowak schwebt vor, auf dem Vorplatz im Winkel zwischen Universitäts- und Luxemburger Straße neue Grünflächen anzulegen. Dies nutze der biologischen Vielfalt und dem Mikroklima und lade zum Verweilen ein. Hinzu kommt ein Regenrückhaltebecken, dessen Wasser, aufbereitet in einer Filteranlage, von den Bewohnern genutzt werden könne. Für die Fassade hat Nowak zweierlei vorgesehen: zum einen ein „Balkonfarben-Schema“ vom Hellgün bis Weiß, zum anderen, an den geschlossenen Flächen, ein Begrünungssystem. Damit ziehe sich der nahegelegene Grüngürtel „durch das Uni-Center in die Höhe“.

Leander Stein hat seinen Entwurf danach ausgerichtet, „mit gezielten, subtilen Eingriffen“ den Freiraum aufzuwerten. Dazu gehört, drei verschiedene Zonen zu definieren. Eine ist voll versiegelt und als stark beanspruchte „Bewegungszone“ ausgewiesen; eine weitere, die ein zum Teil geöffnetes Pflaster hat, eignet sich zum Schlendern. Die dritte Zone ist der Vegetation vorbehalten; dabei bilden sich zwei grüne „Inseln“ aus. Ein „Laternenwald“ ergänzt die Bestandsbäume. Stein regt an, die Gebäudeflügel jeweils in einer anderen Farbe, abgestuft von hell bis dunkel, zu fassen, beispielsweise in Altrosa und Gelborange.

Nun müsse überlegt werden, welche Ideen finanziell umsetzbar sind

Daneben erhielten zwei Studierende Auszeichnungen, die einer lobenden Erwähnung gleichkommen: Lisa Hilner für ihre Ideen zur Gestaltung des Außenraums und Georg Brummer für seinen farbenfrohen Fassaden-Entwurf. Des Weiteren nahmen Hannah Thullmann, Tomas Thornton und Julia Pieper am Wettbewerb teil.

Grundsätzlich seien alle Arbeiten „sehr gelungen“, sagte Amaya. Was umgesetzt werden könne und „finanziell darstellbar“ sei, werde sich zeigen. Zunächst aber wird der Brandschutz ertüchtigt und das Foyer samt Passage umgestaltet. Außer Akaya und Pape zählten Marc Halder vom Beirat der Eigentümergemeinschaft und Xenia Meyer vom Kölner Studierendenwerk zur Jury.

Das Studierendenwerk vermietet 378 Apartments, die sich in einem der drei Flügel konzentrieren. Die anderen der insgesamt 968 Wohnungen entfallen auf Privateigentümer. Von Werner Ingendaay entworfen und 1973 eröffnet, ist das Uni-Center mit seinen mehr als 2000 Bewohnern eines der größten Wohnhäuser Europas.

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