Longericher ApothekeStadtspitze wurde erst Tage später über Todesfälle informiert

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Die Heilig-Geist-Apotheke in Longerich

  • Am Donnerstag vergangener Woche starb eine Mutter nach der Einnahme eines Glukosemittels aus einer Kölner Apotheke. Kurz darauf starb auch ihr Säugling.
  • Am Montag erfuhr die Öffentlichkeit von dem Fall und wurde davor gewarnt, das Präparat aus der betroffenen Apotheke zu sich zu nehmen.
  • Auch die Kölner Oberbürgermeisterin wurde erst am Montag über den dramatischen Fall informiert.

Köln – Nachdem die Polizei am vergangenen Freitag die Nachricht von den Todesfällen erhalten hatte, informierte sie das städtische Gesundheitsamt. Eine Mitarbeiterin der Behörde nahm an der Durchsuchung der Heilig-Geist-Apotheke teil. Die Informationen über den Vorfall, bei dem immerhin eine Frau und ihr Kind gestorben waren, blieben allerdings nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ in der Sachgebietsleitung des Gesundheitsamtes hängen.

Auch am Wochenende wurden weder der zuständige Gesundheitsdezernent Harald Rau noch Oberbürgermeisterin Henriette Reker über den Todesfall informiert. Erst als die Polizei am Montagnachmittag mitteilte, dass in der Apotheke tatsächlich eine toxische Substanz gefunden worden war, wurde auch die Stadtspitze informiert.

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Kurze Zeit später veranlassten die OB und der Gesundheitsdezernent eine weitere Untersuchung der Heilig-Geist-Apotheke am frühen Montagabend. Anschließend beriet die Stadtspitze zusammen mit Bezirksregierung und Polizei das weitere Vorgehen. Gegen 20 Uhr wurde dann die Öffentlichkeit gewarnt sowie über den Vorfall und das Verbot der Abgabe von selbsthergestellten Medikamenten informiert.

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