„Es hat sich ein regelrechter Mülltourismus entwickelt“Buchforster sind genervt von haufenweise Unrat

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Auf einem Bürgersteig an einer belebten Straße mit Stadtbahn-Haltestelle stehen viele Mülltonnen, daneben weggeworfene Plastikstühle und ein leerer Einkaufswagen.

Die Mülltonnen und der wild abgelegte Unrat stören die Anwohner bereits seit fast zwei Jahren.

Buchforster Bürger beklagen volle Mülltonnen und wild entsorgten Unrat an der Stadtbahn-Haltestelle Waldecker Straße.

Anwohner der Heidelberger Straße werden immer ungehaltener: Seit etwa zwei Jahren häuft sich ein Müllberg auf dem Gehweg vor dem Haus Nummer 22 unweit der Stadtbahn-Haltestelle Buchforst Waldecker Straße. Hier sorgt etwa ein Dutzend herumstehender Mülltonnen für Ärger, deren Inhalt oft überquillt. Zusätzlich sammelt sich um die Tonnen herum regelmäßig wild abgeladener Sperrmüll.

„Die AWB leert die Tonnen zwar regelmäßig, doch weil sie hier auf der Straße herumstehen, sind sie nach kurzer Zeit wieder voll“, berichtete Peter Renck, ein Anwohner, bereits im Mai dieses Jahres. Eine andere Nachbarin beklagte, dass der Müll oft die Fahrrad-Spur blockiere, die ebenfalls auf dem Bürgersteig verläuft. Beide berichteten, dass die freistehenden Tonnen weitere Übeltäter dazu verleiten, ihren Abfall ebenfalls hier zu entsorgen. Renck: „Es hat sich ein regelrechter Mülltourismus entwickelt.“

Anwohner suchten Hilfe beim Ordnungsamt der Stadt Köln

Renck und Kril fragten sich, warum die Bewohner des Hauses ihre Abfallbehälter nach der Leerung nicht ins Haus zurückholen. Dazu seien sie, wie andere Anwohner der Straße auch, verpflichtet. Auch haben sie sich bereits mehrmals an das Ordnungsamt gewandt mit der Bitte, etwas zu unternehmen. Die Stadt teilte damals mit, es sei bereits ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet worden, das allerdings noch laufe. Da sich die Situation seitdem nicht verbessert hat, hakt Renck nun noch einmal nach: „Wie kann es sein, dass bis jetzt – also nach sechs  Monaten – fast alles beim Alten geblieben ist?“ Nur die Anzahl der Tonnen sei unwesentlich von 15 auf zwölf geschrumpft.

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„Die Zusammenarbeit mit der Stadt Köln ist wie folgt: Wir melden solche besonderen Vorkommnisse an den Eigenbetrieb, dieser geht auf das Ordnungsamt zu“, beschreibt AWB-Pressesprecherin Cordula Beckmann das Vorgehen ihres Unternehmens. Fakt sei, dass der Eigentümer nicht seiner Pflicht nachkommt, die geleerten Tonnen zurück auf sein Grundstück zu bringen: „Bereits mehrfach hat unsere Auftragsverwaltung den Eigentümer angeschrieben und den Kontakt gesucht, allerdings haben wir als AWB keine ordnungsbehördlichen Befugnisse. Wir können die Eigentümer lediglich informieren.“

Auch habe das Unternehmen die Nebenabfälle aus Kulanzgründen anfangs mitgenommen. Damit sollte die Arbeit unserer Stadtreinigung nicht zusätzlich erschwert werden. Auch würden die Vermüllungen im schlimmsten Fall eine Gefährdung der Verkehrssicherheit darstellen. Beckmann: „Das kann aber nur eine temporäre Lösung sein.“ Das Thema liege jetzt bei Stadt und die kümmere sich. Sobald es hier eine Klärung gibt, werde sich hoffentlich auch die Situation verbessern. „Dem Ordnungsamt ist der Fall bekannt und in Bearbeitung und der Ordnungsdienst wird die Situation vor Ort regelmäßig kontrollieren“, teilte Katja Reuter vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit auf Anfrage mit.

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