Spaziergänger besorgtIst der neue Elektrozaun in Köln-Dünnwald gefährlich für Kinder?

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Der Elektrozaun reicht in den Trampelpfad hinein.

Köln – Ein Elektrozaun um die ehemalige Kiesgrube im Naturschutzgebiet „Am Hornpott“ sorgt bei einigen Spaziergängern für Irritationen. FDP-Bezirksvertreter Torsten Tücks fragt deshalb zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mülheim an, ob der Zaun stabil sei und wie versehentlichen Berührungen durch Wanderer vorgebeugt wird.

Die Anlage ersetzt eine hölzerne Umzäunung für Galloway-Rinder, die rund um den kleinen See Sträucher klein halten sollten, indem sie alles abweideten. Doch bald stellte sich heraus, dass diese Rinderart eine Verbuschung nicht verhindern kann. Also werden von nun an zusätzlich zwei Wasserbüffel die Landschaft im Naturschutzgebiet pflegen. Sie sorgen dafür, dass die Sumpflandschaft um die ehemalige Kiesgrube nicht verlandet und zu einer Waldfläche wird. Die Ansiedlung der Tiere ist ein gemeinsames Projekt der beim Umweltamt angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde und der NABU Naturschutzstation Leverkusen-Köln. Die Tiere werden von den Rinderzüchtern „Unser Kottenhof“ aus Kürten zur Verfügung gestellt.

Umzäunung in Köln-Dünnwald scheint instabil

Einer der besorgten Spaziergänger ist Norbert Weidenbach aus Leverkusen. Ihm scheint die Umzäunung sehr instabil. Nur wenige massive Holzpfosten seien in unterschiedlichen Abständen in den Boden gerammt. Dazwischen aber gebe es nur leichte Latten, die nicht im Boden verankert seien. Er fragt sich, ob das Sinn mache. Er sorgt sich besonders um Kinder, die schmerzhafte Erfahrungen mit dem Elektrozaun machen könnten. Darum fragt er sich, warum die Anlage an manchen Stellen weit in den Weg reiche und Wanderer behindere. Sein Vorschlag: „Ein paar Meter weiter entfernt oder auch – wie an anderen Stellen geschehen – unten im Biotop wäre vollkommen unproblematisch und zu begrüßen.“ Schließlich könne man Kinder nicht anleinen.

„Der teils verstellte Weg ist kein offizieller Wanderweg, sondern ein illegaler Trampelpfad“, gibt Rinderzüchter Marcus Derneth vom Kotterhof zu bedenken. Darum habe die Umweltbehörde die Umfriedung in der jetzigen Form angeordnet. Wer die zulässigen Routen nutzt, begebe sich nicht in Gefahr, einen übrigens ungefährlichen Stromschlag zu bekommen.

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Befürchtungen, der Zaun sei instabil, kann er ebenfalls zerstreuen: „Die massiven Pfosten reichen aus.“ Die Latten wiederum sollen der Anlage Flexibilität verleihen. Wildschweine suchten den See immer wieder auf und ihnen wird so gestattet, unter dem Zaun hindurch zu schlüpfen: „Wäre ihnen das nicht möglich, würden sie die Umzäunung beschädigen.“

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