Nach Äußerung über SchwuleErzbischof Heße kritisiert Kölner Priesterausbilder scharf

Lesezeit 1 Minute
Die Regenbogenfahne

Ein Arbeiter hängt vor der Kirche Groß St. Martin in Köln die Regenbogenfahne auf (Symbolbild).

Mainz – Der Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße, hat Ausführungen des Kölner Priesterausbilders, Romano Christen, über Homosexualität als Krankheit scharf kritisiert. Christens Aussagen seien „katastrophal“, die Erkenntnisse der Wissenschaft bei Christen offensichtlich „nicht angekommen“, sagte Heße auf der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Der aus Köln stammende Heße war bis zu seiner Bischofswahl 2015 Generalvikar von Kardinal Rainer Woelki. Dieser berief Christen 2015 zum Direktor des Collegium Albertinum in Bonn, wo Priesteramtskandidaten des Erzbistums ausgebildet werden.

Vor diesen hatte Christen in einem Vortrag im Januar Homosexualität als eine psychologische Fehlentwicklung bezeichnet, die durch Therapie heilbar sei. Weiter bewertete er gleichgeschlechtliche Beziehungen als Ausdruck eines „Geschlechtsminderwertigkeitskomplexes“ und als „narzisstische Suche“, nicht als echte Begegnung zweier Menschen.“

Eine Fixierung auf die sexuelle Lust solle „die eigene innere Wunde heilen und das Selbstmitleid stillen“. Auch die Münsteraner Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins reagierte mit Unverständnis, sprach von offenkundiger Ignoranz und von einem „Ausweichmanöver“, mit dem sich kirchliche Hierarchen einer notwendigen Erneuerung der kirchlichen Position zur Homosexualität entziehen wollten.

KStA abonnieren