Nach internem StreitDos Santos scheitert überraschend an SPD-Landtagskandidatur

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Susana dos Santos Herrmann

Susana dos Santos Herrmann

Köln – Die designierte Kölner SPD-Chefin Susana Dos Santos ist denkbar knapp mir ihrer geplanten Landtagskandidatur gescheitert. Dos Santos wollte im aussichtsreichen Wahlkreis Mülheim kandidieren, um erneut für die SPD in den Landtag einzuziehen. Auf der Wahlkreiskonferenz am Dienstagabend stimmten die Delegierten jedoch mehrheitlich für ihre Kontrahentin Carolin Kirsch, die von der Mülheimer SPD unterstützt wurde. Sie erhielt 88 Stimmen, Dos Santos erhielt 86 Stimmen. Kirsch erhielt damit die exakte Stimmenanzahl, die für eine Mehrheit notwendig war. Vier Stimmen waren ungültig.

In ihrer Rede betonte Kirsch – wie auch Dos Santos –, sich für den Erhalt des Krankenhauses Holweide einsetzen zu wollen. Thematisch ergaben sich keine großen Kontroversen. Was sie von der Kandidatur ihrer künftigen Parteichefin hält, ließ sie dennoch durchblicken. Sie wünsche sich ein „respektvolles Miteinander“ in der Partei, sagte Kirsch. „Wir müssen zeigen, dass es uns um den Menschen in der Stadt geht, nicht um uns selbst.“

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Susana Dos Santos hielt eine eher zurückhaltende, biografische Rede. Auf die Kontroverse um ihre geplante Kandidatur ging sie nicht direkt ein. Vorgeschlagen wurde dos Santos von Polina Frebel, Vorsitzende des Ortsvereins Buchheim, und Sven Kaske, Vorsitzender des Ortsvereins Holweide. Zuletzt kandidierte sie für den nun weniger aussichtsreichen Wahlbezirk in der Innenstadt, in dem die Grünen inzwischen gute Chancen auf ein Direktmandat haben.

SPD streicht Aussprache von der Tagesordnung

Eine Aussprache wurde vor Beginn der Sitzung von der Tagesordnung gestrichen. Nur vereinzelt stimmten Delegierte gegen die Streichung. Der offizielle Grund: Das Corona-Schutzkonzept, das eine möglichst kurze Sitzung vorsah. Dass mit der gestrichenen Aussprache der interne Streit keine größere öffentliche Bühne erhielt, dürfte für einige in der Partei ein willkommener Nebeneffekt gewesen sein.

Neben Kirsch wurden Berit Blümel (Rodenkirchen, Wahl mit 86 Prozent der Stimmen), Lisa Steinmann (Lindenthal, 71 Prozent), Jochen Ott (Ehrenfeld/Nippes, 75 Prozent), Lena Teschlade (Chorweiler/Nippes, 88 Prozent), Christian Joisten (Porz/Brück, 72 Prozent) und Florian Schuster (Kalk/Innenstadt, 82 Prozent) jeweils ohne Gegenkandidaten für die weiteren Wahlkreise ins Rennen geschickt.

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