Neue CD von Kölner Band „Buntes Herz“Von Heimat, Hoffnung und Vertreibung

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Die Musiker von Buntes Herz, vielen bekannt durch ihren Auftritt an Silvester vor dem Dom, haben eine CD veröffentlicht.

Die Musiker von Buntes Herz, vielen bekannt durch ihren Auftritt an Silvester vor dem Dom, haben eine CD veröffentlicht.

Köln – CD-Veröffentlichung Zu ihren Instrumenten zählen die nahöstliche Trommel Darbuka genauso wie die Klänge von Schlagzeug und Bassgitarre. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Oriental Rock“. Mit „Pulsschlag“ hat die Kölner Band Buntes Herz ihr Debütalbum veröffentlicht. Zur Besetzung der Gruppe zählen vier kurdische Musiker, die 2015 als Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak nach Deutschland kamen, sowie vier deutsche Musiker. Zu Beginn half auch Ex-Hohn Janus Fröhlich. Der Sound der Band ist eine Mischung aus Stilmitteln des Rock und arabischer und kurdischer Folklore.

Melancholischen Trompetenklänge gefolgt von den tänzelnden Melodien einer Saz, ein traditionelles Saiteninstrument aus Vorderasien, führen den Hörer in das Album. Die ersten Zeilen sind auf Kurdisch, dann folgt Deutsch. „Heimat“ nennt sich das erste Stück. In vielen Gegenden der Welt sei er gewesen und stets hätte man ihn nach seiner Identität gefragt, singt Mahmoud Osso dort. Aber sein Gefühl sei von Unklarheit geprägt. Geschrieben wurde der deutsche Text von Bassist Manuel Flinti. „Wo ist meine Heimat?“ – eine Frage, die nachdenklich stimmt und an die Entbehrungen der Geflüchteten erinnert. Ein Song mit Tiefsinn, ohne dabei zu schwer zu wirken.

Weitere Themen der mehrsprachigen Texte sind Vertreibung, Hoffnung und Liebe. Das Lied „Fog el nakhal“ erzählt von einem Mann, der auf eine Palme klettert und Ausschau hält, aber keine schönere Frau als seine eigene sieht. Die vibrierenden Tonlagen verleihen dem Stück eine besondere Emotionalität. Das Album schließt mit einer Hommage auf Köln. In „Ejal wer du bes“ schildert Juan Osso seine Eindrücke aus Köln. Er erzählt vom Rheinufer und der kölschen Sprache. Ganz keck fragt er sogar „Bin ich jeck?“. Ein Verweis an seine Heimat findet sich in den Zeilen „verjess nie, wo Do je jeboore bes.“ Die Kombination der Musikstile funktioniert. Die markanten Wechsel zwischen orientalischer Leichtigkeit und rockigen Gitarren verleihen den Songs Stärke.

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Kennengelernt haben sich die Musiker im Jahr 2015 bei der Generalprobe für ein Festival, das zugunsten der Initiative „Buntes Herz“ veranstaltet wurde. Die vom Dreikönigsgymnasium in Bilderstöckchen ins Leben gerufene Initiative ging eine Kooperation mit geflüchteten Menschen in Ehrenfeld ein. Die Band spielt am 30. Juni auf dem Schall- und Rauch-Festival in Immenhausen. 

www.buntesherzmusik.de

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