Neue StatistikenSo weit ist Köln von seinen Wohnungsbau-Zielen entfernt

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Die wachsende Stadt benötigt mehr Wohnungen. 

Köln – Neun Prozent weniger Wohnungen als in den zwölf Monaten zuvor sind im Jahr 2021 in Köln genehmigt worden. Die Zahl der im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohnungen liegt indes um ein Viertel höher als 2020. Einen neuen Höchststand gibt es bei den genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Bauprojekten: 9400 Wohnungen fallen in diese Kategorie, das bedeutet einen leichten Anstieg im Vergleich zum Jahr davor. Diese Zahlen hat das Amt für Stadtentwicklung und Statistik jetzt veröffentlicht.

Die Zahl der Baugenehmigungen lag in den 2010er Jahren relativ stabil im Durchschnitt bei jährlich 3.300 Wohnungen. Im Jahr 2021 sind 3.330 Wohnungen durch die städtische Bauaufsicht genehmigt worden – 329 Wohnungen weniger als 2020. 67 Prozent aller genehmigten Wohnungen entfallen auf Anträge von Wohnungsbauunternehmen. Am häufigsten wurden Drei-Zimmer-Wohnungen genehmigt (32 Prozent).

In Köln sollen jedes Jahr 6000 Wohnungen gebaut werden

Bei den Fertigstellungen von Wohnungen weist die Statistik seit 2019 deutlich niedrigere Werte aus als zu Beginn der 2010er Jahre. Die Zahl der als fertiggestellt gemeldeten Wohnungen lag im Jahr 2021 mit 2.520 um gut 500 Wohnungen höher als im Vorjahr (plus 25 Prozent), aber um rund 470 Einheiten unter dem Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019.

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Die Stadt steht dafür beständig in der Kritik. „Bis zu 6.000 Wohnungen im Jahr zu genehmigen, muss mittelfristig unser Ziel bleiben“, sagt Markus Greitemann, Beigeordneter für Planen und Bauen. „Wohnungsbau ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft eng zusammenarbeiten müssen. Wenn wir es schaffen, ab 2023 regelmäßig mehr als 4.000 Wohnungen zu genehmigen, haben wir einen guten Job gemacht.“

Mehr Wohnungen in Köln im Bau 

Zuversichtlich macht Greitemann, dass der Bauüberhang – die Anzahl an Wohnungen also, für die eine Baugenehmigung vorliegt, die aber noch nicht fertiggestellt wurden – der Jahre 2020 und 2021 deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019 liegt. Der Bauüberhang ist seit 2018 von 6.740 auf jetzt 9.433 Wohnungen kontinuierlich angestiegen. Somit liegt der Bauüberhang so hoch wie zuletzt Ende der 1990er Jahre. Von den aktuell etwas mehr 9.430 genehmigten Wohnungen befanden sich 40 Prozent noch nicht im Bau, 32 Prozent sind im Rohbau und 28 Prozent rohbaufertig. Für fast neun von zehn Wohnungen liegt die Erteilung der Baugenehmigung höchstens zwei Jahre zurück, das heißt die Genehmigung wurde frühestens 2019 erteilt. Der Bestand an geförderten Mietwohnungen sank seit dem Vorjahr leicht (um ein Prozent) auf 37.916. (ksta)

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