„Ich komme auch von unten“Katja Krasavice setzt sich an der Kölner Netto-Kasse gegen Kinderarmut ein

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Damit unterstützt die Musikerin und Influencerin eine Stiftung. Mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sie über das Thema Armut gesprochen.

Der Andrang ist groß. Zahlreiche kreischende Fans tummeln sich am Dienstag vor der Netto-Filiale in der Kuselerstraße in Köln-Bilderstöckchen. Dort treffen sie auf Katja Krasavice, die mit der Aktion die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ unterstützt. Die gebürtige Tschechin ist Musikerin und Influencerin.

Katja Krasavice an der Netto-Kasse in Köln mit ihrem Drink „Sugar Mami“.

Katja Krasavice kassiert für Spendenaktion an Kölner Netto-Filiale.

Zuletzt war sie im Fernsehen als DSDS-Jurorin zu sehen, nach der sie durch einen öffentlich ausgetragenen Streit mit Dieter Bohlen auf sich aufmerksam machte. Mit ihrem Debütalbum „Boss Bitch“ landete sie 2020 auf Platz 1 der Album-Charts. Mit Songs wie „Sextape“, „Doggy“ oder „Dicke Lippen“ polarisiert die 26-Jährige. Für ihre selbstbestimmte Freizügigkeit wird sie von Millionen gefeiert.

Es nicht so einfach ist, wenn man kein Geld hat und man allein ist, vor allem mit einer alleinerziehenden Mama.
Katja Krasavice, Musikerin und Influencerin

 „Ich habe noch nie einen normaleren Job gemacht“, sagt Katja Krasavice. „Ich war direkt Youtuberin.“ Sie weiß allerdings, was es heißt, in Armut zu leben. „Weil ich es sehr wichtig finde, egal wohin man kommt, egal wie viel ich jetzt habe, dass man immer an die anderen Leute denkt. Ich komme von unten und da hat auch keiner an mich gedacht.“

Sie habe sich gewünscht, dass die Leute Verständnis haben. „Weil es nicht so einfach ist, wenn man kein Geld hat und man allein ist, vor allem mit einer alleinerziehenden Mama.“ Sie appelliert, andere Menschen zu unterstützen. Auch wenn es nur ein paar Cent sind. „Wenn man auf die Gesellschaft guckt, die haben einfach drauf geschissen und das finde ich nicht gut.“ 

In ihrer Biografie „Die Bitch Bibel“ schreibt sie über die schweren Verhältnisse in ihrer Kindheit, ihrem alkoholabhängigen Vater und Mobbing. Fans können sich mit ihrer Geschichte identifizieren. „Ich habe von Katja das Selbstbewusstsein. Da ich homosexuell bin, war bei mir das Problem mit dem gemobbt werden und ausgegrenzt gefühlt sein“, so Mike Frenken. Für die Aktion ist er extra aus Heinsberg angereist.

Köln: Fans freuen sich über Katja Krasavice im Netto

Auch Christina Stylianou, Pressesprecherin und Leiterin der Unternehmenskommunikation von Netto, zeigt sich sichtlich zufrieden mit der Aktion: „Sie zeigt Haltung und unterstützt auch das Thema soziale Gerechtigkeit“, „Die Aktion läuft super. Ich glaube, dass wir heute einige hunderte Kölner Kids glücklich gemacht haben.“ 

Die Spendenaktion läuft bundesweit in allen Netto-Filialen bis zum 28. Mai 2023. Kunden können an der Kasse auf den nächsten Zehn-Cent-Betrag aufrunden oder ihre Pfandrückgaben an den Automaten spenden, statt sie auszahlen zu lassen. (red)

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