FortpflanzungSeltene Paarung bei den Krokodilen im Kölner Zoo

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Philippinenkrokodile im Kölner Zoo bei der Paarung.

Philippinenkrokodile im Kölner Zoo bei der Paarung.

Riehl – Gleich ist es soweit. Sobald sich die Trennwand öffnet, können Mindo und Pinoy wieder zueinander. Die innerartlich eigentlich aggressiven Philippinenkrokodile im Kölner Zoo können nur Dank intensivem Training zur Paarung zusammengelassen werden.

Als sich die Abtrennung dann am Donnerstagnachmittag öffnet, schwimmt das 17-jährige Männchen Pinoy zu der 15-jährigen Krokodildame Mindo. Kurz beschnuppert man sich im Wasser, dann legt sich der Herr auch schon halb auf das Weibchen, die scheinbar zufrieden ins Wasser blubbert.

Paarungsverhalten kaum erforscht

Thomas Ziegler, Kurator des Aquariums, erklärt: „Dieses Liebeswerben, mit dem anschließenden Aufreiten können wir erst seit Kurzem als charakteristisch bezeichnen“. Denn das Paarungsverhalten der vom Aussterben bedrohten Art ist aufgrund ihrer Aggressivität untereinander kaum erforscht.  Erst 1935 wurde die Krokodilart, von der es weltweit nur 100-200 fortpflanzungsfähige Tiere gibt, auf der Philippineninsel Mindoro entdeckt. Um ein Aussterben zu verhindern, soll nach und nach eine Reservepopulation von Menschenhand aufgebaut werden.

Der Kölner Zoo ist deutschlandweit der einzige Tierpark, der sich an diesem Projekt beteiligt. Bereits 2013 konnten zwei Babykrokodile gezüchtet werden. Mittlerweile wurde auch in Tschechien, England und Dänemark Nachwuchs geboren. Nun soll an diese Erfolge auch in Köln wieder angeknüpft werden. Um die Tiere zu beschäftigen, üben die Tierpfleger täglich mit ihnen das so genannte „Targettraining“. Dabei werden mithilfe eines farblich markierten Zeigestocks Befehle ausgeführt. So könne man die beiden sofort trennen, falls es zu Problemen komme, sagt Ziegler. Denn: „Mittlerweile hören sie sogar auf ihre Namen“.

Sollte der Paarungsversuch gelungen sein, kann man circa drei Monate nach der Eiablagerung mit neuen Krokodilbabys rechnen. Thomas Zieglers persönlicher Wunsch ist es, irgendwann einmal Tiere auswildern zu können. „Das wäre das Schönste“.

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