Trotz hohen BedarfsNur noch einseitiges Parken in der Gellertstraße in Nippes erlaubt

Noch darf beidseitig geparkt werden.
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Köln-Nippes – Die Umplanung der Gellertstraße im Nippeser Zentrum nimmt Konturen an: Um die Situation der schmalen Straße mit den noch schmaleren Bürgersteigen zu entspannen, werden einige Stellplätze wegfallen und bislang gebührenfreie Plätze bewirtschaftet.
Demnach sollen zwischen Eichstraße und Neusser Straße auf der Südseite der Gellertstraße, der in Einbahnstraßen-Richtung linken Seite, rund 25 Plätze in die Gebührenpflicht aufgenommen werden. Bislang ist das Parken dort komplett kostenfrei und unbegrenzt möglich.
Kein Durchkommen für Rollatoren
Bereits im Juni 2021 hatte die Bezirksvertretung als ersten Schritt beschlossen, die nördliche Straßenseite – die in Einbahnstraßen-Fahrtrichtung rechte – von Autos freizustellen. Demnach soll die Verwaltung dort abpollern. Wo es der Platz erlaubt und mindestens zwei Meter Bürgersteig verbleiben, könnten auch Fahrradnadeln als Poller dienen, so dass zugleich Rad-Abstellplätze entstehen. Bisher haben es Fußgänger, vor allem Personen im Rollstuhl, mit Rollatoren oder Kinderwagen, auf der Gellertstraße schwer: Wie es die Verkehrsschilder anordnen, parken dort Autos auf einem Teil der Bürgersteige.
Autos lassen kaum Platz für Fußgängerinnen
Mitunter stehen die Pkw jedoch so weit auf dem Gehweg, dass kaum Platz verbleibt – in der Praxis besteht stellenweise nur noch ein Meter Durchgangsbreite an den engsten Stellen. Das führt immer wieder dazu, dass Personen auf die Fahrbahn ausweichen. Ins Blickfeld geraten war die Straße bereits 2019, als ein Anwohner mit Lastenfahrrad monierte, dass er mit dem großen Gefährt nicht aus seinem Hof komme, weil die Autos zu dicht am Haus geparkt seien. Seinen Bürgerantrag von 2020, eine Seite der Gellertstraße von geparkten Pkw zu räumen, hatte die Bezirksvertretung mit damaligen Mehrheiten noch abgelehnt – mit Rücksicht auf die allgemein knappen Park-Kapazitäten im Zentrum von Nippes. „Wir wollen einen Parkraum-Bewirtschaftungsantrag für Nippes machen, wahrscheinlich schon zur nächsten Sitzung“, betont Max Beckhaus, Grüne.
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Noch kein Bewohnerparken im östlichen Nippes
Das Mehrheitsbündnis plant außerdem weitere Schritte, um den Parkraum im Stadtteil Nippes zu regulieren; bis dato gibt es östlich der Neusser Straße – mit Ausnahme des Afrikaviertels – kein Bewohner-Parksystem. Ein Hintergrund sei der gesamtstädtische Masterplan für Parken, an den man sich anlehnen wolle. Dieses sieht unter anderem höhere Parkgebühren, konsequentes Freihalten von Gehwegen, mehr Bewohner-Parkzonen und eine stärkere Digitalisierung vor – sowohl hinsichtlich eines elektronischen Parkgebühren-Systems als auch der Parkplatzsuche per App, wie es sie in Nippes durch das „Parkpilot“-System bereits gibt.

Der Parkpilot an der Neusser Straße
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„Wir sehen immer noch nicht, dass die Ausweitung von Bewohnerparkzonen einen Mehrwert bringt, weil schon jetzt vorwiegend Anwohnerinnen und Anwohner dort parken“, erklärte dagegen SPD-Fraktionschef Henning Meier. „Wir sehen allerdings schon, dass es für zu Fuß gehende Menschen ein großes Problem gibt. Deswegen hätten wir gerne eine Planung gehabt, die beide Interessen vereint.“ Dies sei allerdings nicht mit dem Bündnis zu machen gewesen.