30 Meter DurchmesserKreisverkehr für Neusser Straße in Nippes ist nun beschlossene Sache

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Die Kreuzung Neusser/Kempener/ Auerstraße ist zu sehen. Drei Straßen treffen aufeinander, Radfahrerinnen radeln über die Kreuzung.

Die Neusser Straße bekommt einen Kreisverkehr.

Der lange geforderte Kreisel Neusser / Abzweig Kempener Straße kommt endgültig. Auch der Baum direkt an der Kreuzung kann bleiben – das ergab die Prüfung.

Für die ersehnte Umgestaltung der Neusser Straße im Nippeser Ortskern ist es der Auftakt – und zugleich ein gestalterischer Meilenstein: Als erster Teil der Neuplanung der Meile entsteht an der Neusser Straße / Abzweig Kempener Straße ein Kreisverkehr. Er ersetzt die derzeitige Ampelkreuzung. Nach dem Verkehrsausschuss des Rates hat nun auch die Bezirksvertretung Nippes den Plänen aus dem Amt für Straßen und Radwegebau einstimmig zugestimmt; für diesen Fall hatte der Ausschuss auf eine nochmalige Vorlage verzichtet. 

Umgestaltung in Köln-Nippes beginnt 2025 oder 2026

Der Kreisel war bereits im ersten Grobkonzept des Leverkusener Verkehrs-Planungsbüros Isaplan von 2010 angedacht, das die Bezirksvertretung Nippes damals als Leitlinie für die Umgestaltung der Neusser Straße beschloss. Er soll die Wartezeiten an der derzeitigen Kreuzung verringern, die Einmündung übersichtlicher und sicherer machen und den Nippeser Ortseingang optisch aufwerten.

Das Grünen-geführte Bezirksbündnis hatte im März 2021 – im Einklang mit früheren Beschlüssen des Stadtbezirks-Parlaments – dafür votiert, den Kreisel-Bau aus dem Gesamtvorhaben Neusser Straße herauszulösen und priorisiert zu bearbeiten. Der Baubeginn für den neuen Kreisel läge im Jahr 2025 oder 2026, die Bauzeit beträgt geschätzt etwa 20 Monate. Die Stadt geht von Gesamtkosten in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro aus; bereits im aktuellen Haushalt sollen Planungsmittel reserviert werden.

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Kreisverkehr in Köln-Nippes wird 30 Meter Durchmesser haben

Der neue Kreisel soll einen Gesamt-Durchmesser von 30 Metern haben. Damit ist sowohl sichergestellt, dass er durch Linienbusse befahrbar ist, als auch, dass er den Verkehr bremsen wird. Alle vier Einmündungen – die Neusser Straße beidseitig, die Kempener Straße und die Auerstraße – erhalten Zebrastreifen, alle Überwege außer dem der Auerstraße auch Mittelinseln. Ergänzt wird der Kreisverkehr durch großzügige Bürgersteige.

Durch das Vorhaben fallen insgesamt 22 Auto-Stellplätze weg, elf davon allein entlang der Kempener Straße. Die Fahrrad-Abstellplätze werden umdisponiert; wegfallenden Kapazitäten entlang der Kempener Straße und der Nordseite der Neusser Straße ständen neue Parkmöglichkeiten auf der Südseite der Neusser Straße sowie der Auerstraße gegenüber; per Saldo würden acht Radparkplätze geschaffen.

Alte Kastanie an der Ecke Auerstraße in Köln-Nippes bleibt erhalten

Eine sehr gute Nachricht ist der gesicherte Erhalt des mehr als 100 Jahre alten Baumes Ecke Neusser Straße / Auerstraße: Die Bodenanalysen der Stadt hatten ergeben, dass die Bauarbeiten die Kastanie nicht beeinträchtigen werden. „Es wurde eine Wurzelschürfung zur Prüfung der vorhandenen Bestandswurzellage durchgeführt. Sie hat ergeben, dass sich im Ausbaubereich keine größeren Baumwurzeln befinden. Der Bestandsbaum wird durch den Ausbau des Kreisverkehres nicht beschädigt und bleibt erhalten“, so die Verwaltung. Im Gegenteil kommen durch das Bauprojekt sechs Bäume hinzu: vier in der Umgebung des Kreisels und zwei auf der Kreis-Insel selbst. 

Die Bezirksvertretung Nippes nahm sowohl die städtischen Planungen, als auch den Erhalt der Kastanie erleichtert und zufrieden zur Kenntnis. „Es ist richtig schön, dass sich die Inhalte, die der Bezirksvertretung wichtig waren, in der Vorlage wiederfinden: die Zusatzbegrünung, den Erhalt des Baums und eine Geschwindigkeits-Senkung durch den Kreisel“, resümierte Robert Spieß (Grüne). „Wir stimmen dem Antrag zu und hoffen, dass der Kreisverkehr dann bald gebaut wird.“

Eine kleine Kontroverse gab es um die Vorgeschichte des Beschlusses – in der Frage, ob man den Baum „geopfert“ hätte, wenn es nicht anders gegangen wäre. „Ihr hattet damals in Kauf genommen, dass der Baum notfalls gefällt wird“, so Vize-Bezirksbürgermeister Henning Meier (SPD) in Richtung des Mehrheitsbündnisses. „Der Baum war nie in Gefahr, das haben wir von Anfang an gesagt“, entgegnete Marc Urmetzer (FDP). Tatsächlich war die Stadt, als im Dezember 2021 der Planungsbeschluss in der Bezirksvertretung erging, schon damals optimistisch, den Baum erhalten zu können. Eine Garantie konnte sie da aber noch nicht geben.

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