Noch in diesem JahrRatsbündnis will Nacht-Märkte in ganz Köln

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Auf dem Rudolfplatz fanden bereits Abendmärkte statt (Archivfoto). 

Köln – Die Verwaltung soll ein Konzept für Nacht- und Abendmärkte auf Kölner Stadtgebiet erarbeiten. Das hat der Wirtschaftsausschuss auf Antrag von Grünen, CDU und Volt beschlossen. Auf den Märkten soll es vor allem Lebensmittel und Streetfood, aber auch Eisen- und Haushaltswaren von vor allem regionalen Händlern geben. Noch in diesem Jahr sollen die abendlichen Märkte starten.

Stadt Köln will regionale Erzeuger und Biomärkte

Die Stadt soll in den kommenden Wochen eine Ausschreibung starten, um mögliche Beschicker zu finden. „Hierbei sind insbesondere Biomärkte, regionale Erzeugerinnen und Erzeuger, Street-Food-Angebote, Märkte für den Austausch von Essensspenden und Konzepte gegen Konsumgüter- und Lebensmittelverschwendung zu bevorzugen“, heißt es in dem Beschluss. Auch sollen Haushaltswaren- und Werkzeug-Händler, Reparaturwerkstätten und Upcycling-Betriebe berücksichtigt werden, „um zum Beispiel fehlende Baumärkte auszugleichen“.

Die Märkte sollen ein „ganzheitliches Konzept“ verfolgen, in dem Müll so weit wie möglich vermieden wird. Die Stadt soll bei dem Konzept Akteure wie den Ernährungsrat oder das regionale Netzwerk „Marktschwärmer“ ebenso einbeziehen wie die Bezirksvertretungen, die Vorschläge für Standorte machen sollen.

„Achtsamkeit gegenüber Konsumgütern“

Das Ratsbündnis erhofft sich durch die Märkte weit mehr als nur eine weitere Einkaufsmöglichkeit. Durch die Einbindung von Foodsharing-Initiativen solle Lebensmittelverschwendung reduziert und durch persönliche Gespräche die „Achtsamkeit gegenüber Konsumgütern“ erhöht werden. Und: „Entgegen hochpreisiger Food-Markets sollen die neuen Marktformate ein Ort der nachbarschaftlichen Inklusion werden und Gentrifizierung und damit dem Ausschluss von Geringverdienenden entgegengewirkt werden“, heißt es weiter.

„Unsere Idee schafft ein zusätzliches Angebot neben den Supermärkten, um sich mit frischem Gemüse für das Abendessen zu versorgen“, erklärt Sandra Schneeloch (Grüne). „Diese bunte Vielfalt stärkt den nachbarschaftlichen Austausch und die Veedels-Identität. Daher soll es auf den Abendmärkten auch Angebote für jeden Geldbeutel und keinen Konsumzwang geben“, sagt Schneeloch weiter.

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„Das ist ein guter konzeptioneller Ansatz zur Bereicherung unseres städtischen Marktangebotes“, urteilt Jörg van Geffen, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Er betont jedoch, dass die Bezirksvertretungen unbedingt in das Verwaltungskonzept eingebunden werden sollen: „Die örtlichen Politikerinnen und Politiker wissen am besten, wo solche Marktangebote hinpassen und von der Bevölkerung angenommen werden. Diese Sachkompetenz wird zum Erfolg der Abendmärkte beitragen.“

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