Not durch Pandemie und KriegCaritas fordert mehr Hilfe von Stadt und Land

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Köln – „Sparen Sie nicht im sozialen Bereich! Sparen Sie nicht bei Menschen in Not!“ Diesen Appell richtete Peter Krücker, Vorstandssprecher des Kölner Caritasverbands, am Freitag an die Politik und die Vertreter und Vertreterinnen der Stadt Köln und des Landes NRW. Anlass war der Jahresempfang des Caritasverbandes und der katholischen Fachverbände im Garten der Religionen, der sich im Innenhof des Gebäudes Stolzestraße 1a befindet, in dem der Verband „In Via“ untergebracht ist. Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg gaben das Thema vor: „Zusammenhalt in Krisen – Wer trägt die Last?“

Kirche soll sich „sich weniger mit sich selbst beschäftigen“

Die allgemeine Teuerung mache immer mehr Menschen zu schaffen, nicht nur denjenigen, die bereits zu den „Armen und Schwachen“ zählten, sagte Krücker. Der Druck in einem „ohnehin schon überlasteten System“ steige. Nötig sei eine neue „soziale Partnerschaft“, eine Kooperation aller Akteure der Gesellschaft, etwa von Vermietern und Mietern, Energieanbietern und Verbrauchern, Verwaltung und freier Wohlfahrt. „Wir brauchen die Wiederentdeckung von Gerechtigkeit und Solidarität, müssen unsere Handeln werteorientiert und nicht interessenorientiert ausrichten.“ Für die Kirche bedeute dies, „sich weniger mit sich selbst zu beschäftigen und wieder für und mit den Menschen zu sein“.

In der Corona-Krise sei es der „Caritas-Familie“ gelungen, in ihren Einrichtungen die Zahl der Todesopfer durch „massive Schutzmaßnahmen“ gering zu halten und Infektionsherde einzuhegen, sagte Krücker. Auch dank der Unterstützung der Kostenträger hätten die Dienste und Angebote „nahezu alle und umfänglich aufrechterhalten“ werden können.

Schnelle Reaktion bei der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine

Bei der Betreuung der Flüchtlinge aus der Ukraine habe die Caritas der Stadt auf Bitten von Oberbürgermeisterin Reker schnell unter die Arme gegriffen. So habe man unbürokratisch in wenigen Tagen neues Personal eingestellt, vorhandenes Personal in die Einrichtungen für Geflüchtete „umgeschichtet“, Hilfsprojekte initiiert und „die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung kanalisiert“.

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In dem Zusammenhang mahnte Krücker, die Schutzsuchenden anderer Nationalitäten gleichberechtigt zu behandeln: „Ein Zwei-Klassen-System für Geflüchtete ist ungerecht, inhuman und heuchlerisch.“ Bürgermeister Ralf Heinen würdigte, dass sich die Caritas von Beginn in der Hilfe für Ukrainer und Ukrainerinnen engagiert habe.

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