Michael Bause arbeitet seit vielen Jahren als freier Fotograf für den „Kölner Stadt-Anzeiger“. Für ein ganz besonderes Foto erhielt er nun die Auszeichnung des Landtags NRW.
NRW-Pressefoto des JahresFotograf des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für bewegendes Bild ausgezeichnet

Für dieses Foto der Freunde Yurii und Yevhen aus der Ukraine erhielt KStA-Fotograf Michael Bause die Auszeichnung des Landtags NRW.
Copyright: Michael Bause
Zwei schwerstverbrannte Jungen aus der Ukraine stehen in einem Blumenfeld und lachen. Für dieses Bild, erschienen am 14. Mai im „Kölner Stadt-Anzeiger“, hat Michael Bause am Dienstagabend in Düsseldorf den zweiten Platz beim NRW-Pressefoto 2025 erhalten.
Das Foto war Teil der Reportage „Das Wunder von Köln“, die KStA-Reporter Uli Kreikebaum schrieb und Bause fotografierte. Sie handelt von den Freunden Yurii (10) und Yevhen (12), die infolge einer Explosion einer Raffinerie in der Ukraine schwerste Verbrennungen erlitten und im Kinderkrankenhaus in der Amsterdamer Straße gerettet wurden. Die Geschichte erzählt davon, wie die Kinder trotz Entstellungen und jeweils mehr als 50 Operationen zurück in ein fast normales Leben fanden – und wie weltoffen, menschenfreundlich und stark Deutschland sein kann. Yurii und Yevhen müssen bis heute regelmäßig operiert werden – ihnen geht es aber gut, sie können zur Schule gehen, Fußball spielen und Pläne schmieden.
Jury: „Dieser Gegensatz aus Leid und Zuversicht macht dieses Foto außergewöhnlich“
In der Begründung der Jury heißt es: „Dieser Gegensatz aus Leid und Zuversicht macht dieses Foto außergewöhnlich. Es zwingt uns, hinzusehen. Grausamkeit ist in der Welt, aber das Foto zeigt: Sie hat nicht gewonnen. Das Foto zeigt nicht Schwäche, sondern Stärke. Keine Opfer, sondern Kinder. Keine Überlebenden, sondern Lebende. Nicht nur Gesichter, sondern Haltung.“ Michael Bause gelinge „eine fotografische Nähe, die nicht übergriffig wird. Dieses Foto zeigt, was Pressefotografie im besten Sinne leisten kann: Sie macht sichtbar, sie berührt, sie gibt Raum für Mitgefühl – ohne Voyeurismus“.
Michael Bause ist seit vielen Jahren als freier Fotograf für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ tätig. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten sind Porträts und Reportagen. Für seine Bilder hat er zahlreiche Preise erhalten.
Den ersten Platz in dem Wettbewerb des Landtags NRW gewann Bernd Thissen, der für die Deutsche Presseagentur die Holocaust-Überlebende Eva Weyl in einem TV-Studio fotografierte. Mit Platz Drei wurde Ina Fassbender ausgezeichnet. Sie fotografierte am 4. September 2025 für die Nachrichtenagentur AFP das erste öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr vor dem Landtag.
Den Sonderpreis „Das Wahljahr in Nordrhein-Westfalen“ erhielt Christoph Reichwein für einen besonderen Blick auf den CDU-Wahlkampfabschluss in Oberhausen mit Friedrich Merz am 21. Februar 2025. Über den Nachwuchspreis entschied die Öffentlichkeit: Eine deutliche Mehrheit stimmte für das Foto eines Prozesses vor dem Landgericht Dortmund. Lukas Wittland fotografierte es für die „Ruhrnachrichten“.

Der Kölner Fotograf Michael Bause
Copyright: Christoph Hennes
Den Journalistenpreis des Landtags hatte dessen Präsident André Kuper im Jahr 2018 ins Leben gerufen. Beworben haben sich in diesem Jahr 60 Fotografinnen und Fotografen mit insgesamt 238 Fotos.
Zwei weitere Fotografen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ werden mit ihren Bildern im Landtag ausgestellt, weil die Jury sie auch für besonders gut befand: Arton Krasniqis Bild „Dr Zoch kütt - nicht“, das stillstehende Bahnen während eines KVB-Streiks zeigt, sowie ein Bild von aufgeschreckten Wildvögeln während des Feuerwerks der Kölner Lichter von Thilo Schmülgen, freier Fotograf, der regelmäßig für diese Zeitung arbeitet.

Bild zum KVB-Streik von KStA-Fotograf Arton Krasniqi
Copyright: Arton Krasniqi
Kuper zeichnete die Siegerin und Sieger aus und betonte: „Das NRW-Pressefoto ist ein beeindruckender Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr. Wir lassen im Landtag die Bilder des Jahres Revue passieren. Wir erinnern uns an emotionale und schöne Momente und an politisch bewegende Zeiten. Das Siegerbild dokumentiert unsere Geschichte in doppelter Hinsicht: Es zeigt den Versuch, die Erinnerungen der Zeitzeugen an den Holocaust wachzuhalten und zu konservieren.

Wildvögel flüchten vor Feuerwerk der Kölner Lichter: Der freie KStA-Fotograf Thilo Schmülgen schaffte es damit in die engere Auswahl beim NRW-Pressefoto des Jahres.
Copyright: Thilo Schmülgen
Eine Aufgabe, der sich unsere Gesellschaft in Zeiten von wachsendem Antisemitismus und Israel-Hass neu stellen muss. Das NRW-Pressefoto ist immer auch ein Dokument seiner Zeit, würdigt aber besonders die wichtige Arbeit der Pressefotografinnen und -fotografen für unsere Demokratie.“

