Markus Greitemann unterstützt Torsten Burmester vor der OB-Stichwahl. Der SPD-Kandidat bedankt sich daraufhin bei Instagram.
OB-Stichwahl in KölnGreitemann stellt sich hinter Burmester – SPD-Kandidat reagiert

Torsten Burmester (SPD) und Berivan Aymaz (Grüne) treten in der OB-Stichwahl am 28. September gegeneinander an, Ex-OB-Kandidat Markus Greitemann (CDU, v. l.) stellt sich hinter Burmester.
Copyright: Thilo Schmülgen
Markus Greitemann von der CDU stellt sich gut eine Woche vor den Oberbürgermeister-Stichwahlen am 28. September hinter Torsten Burmester, den Kandidaten der Kölner SPD. „Aufgrund seines Lebenslaufs und seiner politischen Erfahrung bringe ich Torsten Burmester großen Respekt entgegen und halte Torsten Burmester als Oberbürgermeister der Stadt Köln für geeignet“, sagte Greitemann in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung. Am Donnerstag waren Burmester und Greitemann noch zusammen im Café Bauturm gesichtet worden.
In den Tagen zuvor war bereits zu hören gewesen, dass viele in der Kölner CDU unbedingt verhindern wollen, dass die Grünen-Kandidatin Berivan Aymaz Oberbürgermeisterin von Köln wird. Vor fünf und vor zehn Jahren hatten Grüne und CDU gemeinsam die parteilose Henriette Reker als Oberbürgermeisterin unterstützt, im Stadtrat arbeiteten die beiden Parteien in den vergangenen zehn Jahren in einem Bündnis zusammen.
Immer häufiger Unstimmigkeiten zwischen den Kölner Ratsbündnispartnern
Dort war es aber immer häufiger zu Unstimmigkeiten gekommen, die sich zuletzt auch bei Abstimmungen im Stadtrat zeigten: Etwa beim geplanten Tunnel auf der Ost-West-Achse der KVB, den die CDU anders als die Grünen will. Oder bei der Gleueler Wiese, die die Grünen zu deren Schutz vor einer Bebauung durch den Fußballbundesligisten 1. FC Köln gern an den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland verpachtet hätten. Die CDU schwenkte kurz vor der Entscheidung aber um und war dann dagegen.
Greitemann sagte jetzt weiter: „Im Wahlkampf habe ich Torsten Burmester als einen zuhörenden und dialogbereiten Menschen erlebt, der bereit ist, über Parteigrenzen hinweg Lösungen zu entwickeln. Wir teilen viele inhaltliche Überzeugungen – von einer klaren Haltung zu Sicherheit und Ordnung über die Stärkung des Wohnungsbaus bis hin zu einer Mobilität, die alle berücksichtigt: Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer sowie Handwerk und Gewerbe.“
Burmester sprach dem CDU-Kandidaten daraufhin seinen Dank aus. „Ich bin mir des Vertrauens bewusst, dass [sic] Sie mir mit Ihrer Wahlempfehlung entgegenbringen“, schrieb Burmester bei Instagram. „Ich bin mir auch der Verantwortung bewusst, mit dieser Empfehlung klug und umsichtig umzugehen“, fügte der SPD-Kandidat an. „Deshalb versichere ich Ihnen und allen Kölnerinnen und Kölnern: Als Oberbürgermeister werde ich unsere Stadt nicht nur führen, sondern auch zusammenführen.“
Stimmen der CDU-Wähler könnten Ausschlag geben
Die Stimmen von CDU-Wählern könnten bei der Stichwahl den Ausschlag geben. Im ersten Wahlgang hatte sich Aymaz, derzeitige Vize-Präsidentin des NRW-Landtags, mit 128.932 Stimmen klar gegen Burmester (97.791) und Greitemann (89.263) durchgesetzt. Ihre Partei hatte 114.881 Stimmen bekommen. Somit hat schon im ersten Wahlgang eine deutliche Zahl von Anhängern anderer Parteien für die Kandidatin der Grünen gestimmt.
Die Kölner SPD wählten 91.283 Menschen, auch Burmester bekam also bereits parteiübergreifende Stimmen. Die CDU lag mit 91.326 Stimmen leicht vor ihrem OB-Kandidaten Greitemann.
Nicht nur die eigene Anhängerschaft muss motiviert werden
Bei der Stichwahl wird für Aymaz und Burmester also nicht nur wichtig, wie viele der eigenen Anhänger sie motivieren können, nochmal zur Wahlurne zu schreiten, sondern auch, wie viele Menschen sich dazu aufraffen, obwohl sie lieber eine andere Oberbürgermeisterin oder einen anderen Oberbürgermeister hätten.