Oberfinanzdirektion zieht umGebäude in zentraler Lage Kölns stehen bald leer

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Die Oberfinanzdirektion zieht kommenden Monat aus dem Altbau und den Hochhaus dahinter aus. Entstehen dort Wohnungen?

Köln – Die Oberfinanzdirektion Köln residiert in einem wuchtigen historischen Gebäudekomplex an der Riehler Straße, unweit des Ebertplatzes. Zumindest noch, denn Anfang Dezember zieht die Behörde mit ihren 285 Mitarbeitern um ins „Dominium“, einem Bürogebäude an der Tunisstraße. Es wird also bald ein ebenso opulenter wie prominenter Bau in zentraler Innenstadtlage frei.

Und nicht nur das, auch das Hochhaus nebenan gehört zur Oberfinanzdirektion und steht dann vorerst leer – und damit  insgesamt mehrere Tausend Quadratmeter Nutzfläche. Die SPD regt nun erneut an, dass die Stadt die Gebäude kaufen und dort Wohnungen einrichten könnte. Doch das Land NRW, dem die Objekte gehören, und die Stadt halten sich bedeckt.

SPD will Gebäude für Wohnungen nutzen

Wenn die Stadt die Gebäude erwerbe, könne dort Wohnraum entstehen, auch „bezahlbarer“, sagte die SPD nun im Liegenschaftsausschuss. Zwar steht der Auszug der Oberfinanzdirektion unmittelbar bevor, eilig hat es aber offenbar niemand. Schon seit mehreren Jahren ist bekannt, dass die Behörde die teils sanierungsbedürftigen Gebäude räumt. Dem Vernehmen nach wurde bereits 2018 der Mietvertrag für das „Dominium“ unterzeichnet.

Schon Mitte 2019 hatte sich SPD-Landtagsabgeordnete Susana dos Santos nach den Plänen des Landes mit den Gebäuden und hier vor allem dem Hochhaus erkundigt, aber wenig Konkretes zur Antwort bekommen. „Grundsätzlich wäre nach einer Veräußerung der Liegenschaft auf dem freien Immobilienmarkt aus Sicht des Landes keine Nutzung ausgeschlossen“, hieß es lapidar.

Kurz darauf drang die Bezirksvertretung Innenstadt mit breiter Mehrheit auf einen „Direktkauf“ der Stadt beider Gebäude, um darin Wohnraum zu schaffen. Nun, zwei Jahre später, mahnt die SPD die Chancen, die durch die Immobilien für den Wohnungsmarkt entstehen könnten, erneut an.

Land prüft zunächst eigene Nutzung

Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) prüfe aktuell, „wie die Gebäude weiter genutzt werden können, um Flächenbedarfe des Landes Nordrhein-Westfalen zu decken“, sagt der BLB. Zunächst also möchte das Land ermitteln, ob es die Gebäude nicht selbst benötigt.

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„Dafür sollen auch Untersuchungen zum baulichen Zustand durchgeführt werden, die zum Teil erst möglich sind, nachdem die Liegenschaft leergezogen ist“, teilt der BLB weiter mit: also ab kommendem Monat. Wie lang die Prüfung dauert, sagte der BLB nicht.

Die Stadt sieht derweil keinen Grund, schon vorab Interesse an den Häusern anzumelden. Die Verwaltung werde abwarten, zu welchen Erkenntnissen das Land gelangt ist, sagte eine Sprecherin. Danach, voraussichtlich im Januar, werde die Stadt prüfen, ob sie die Gebäude kaufen werde, heißt es weiter. Mit etwa Glück und wenn das Land die Gebäude nicht selbst nutzen möchte, hat sie bis dahin niemand anderes erworben.

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