KVB bei Stopp ratlosUnbekannte errichten „Fake“-Haltestelle in Köln – Bus hält

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Haltestelle

Wer dieses Schild am Mauspfad aufgestellt hat, ist noch ein Rätsel.

Köln-Porz – Eines Tages im Mai war es da, das kleine Wunder in Form eines KVB-Bushaltestellenschildes. Es stand auf einmal auf einen provisorischen Fuß montiert am Mauspfad-Wanderparkplatz gegenüber der Einmündung Hirschgraben. Das Rätseln begann. Ist sie das? Die seit Jahr und Tag geforderte Bushaltestelle für Besucher auf Gut Leidenhausen, die endlich eine Verbindung in Richtung Norden schafft?

Gut Leidenhausen in Porz-Eil

Das fragten sich viele Beobachter, darunter auch Robert Schallehn, Geschäftsführer des Umweltbildungszentrums (UbZ) auf dem einstigen Rittergut, der zu den engagierten Befürwortern einer besseren Anbindung von Gut Leidenhausen an den öffentlichen Personennahverkehr zählt.

Schallehn schaute sich das Schild näher an. Darauf wird über das KVB-Liniennetz und das Tarifsystem informiert, jeglicher Hinweis auf die hier eingesetzte Buslinie oder Fahrtzeiten fehlt jedoch. Merkwürdig. Wie kann die Haltestelle ohne Ankündigung plötzlich da sein?

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Mauspfad braucht einen gesicherten Überweg

Nach all den Erklärungen, warum zur Sicherheit der Fahrgäste auf keinen Fall eine Haltestelle jenseits des viel befahrenen Mauspfads eingerichtet werden könne, ohne dass ein gesicherter Überweg vorhanden wäre. Und nach all dem Zuständigkeitswirrwarr um Genehmigungen, an dem sich schon manche Politiker die Zähne ausgebissen haben.

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Schallehn fragte nach. Bei der Stadt, bei der Regionalverkehr Köln GmbH, die den 423er-Bus von Bensberg zum Flughafen vor Gut Leidenhausen halten lässt, für die Tour in Gegenrichtung dort aber keine Haltestelle eingerichtet hat. Was für Besucher auf Gut Leidenhausen derzeit bedeutet, dass sie nicht beispielsweise zur Stadtbahn-Haltestelle Königsforst fahren und dort umsteigen können.

Offiziell gibt es keine Haltestelle

Wo Schallehn auch nachhörte – keiner wusste etwas. „Fest steht nur: Es gibt dort keine Haltestelle, nicht mal eine zur Probe“, bedauert der UbZ-Geschäftsführer. Es sei völlig ungeklärt, wer das mobile Haltestellenschild dort aufgestellt hat und woher es stammt. Schallehn wünscht sich, dass die kuriose Installation vielleicht Bewegung in die Forderung nach einer echten Haltestelle bringt.

Eine witzige Beobachtung hat er gemacht: „Selbst wenn die Haltestelle nicht real ist, habe ich schon gesehen, dass der Bus anhält und Fahrgäste aufnimmt, wenn sie dort warten“, sagt er. So bringe das falsche Schild zumindest vorübergehend eine echte Verbesserung.

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