Rat muss entscheidenRodenkirchener Politiker stimmen für Brücke über den Bonner Verteiler

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Eine großer Kreisverkehr mit großem grünen Mittelkreis ist zu sehen.

Mit einer Brückentrasse über den Bonner Verteiler soll die Stadtbahnverlängerung ab Höhe Arnoldshöhe geprüft werden.

Die Bezirkspolitiker haben beschlossen, die Planung einer Brückenvariante über den Verteiler mit Erhalt des Kunstwerks weiterzuführen.

Im Frühjahr hatte der Rat die grundsätzliche Linienführung für die Verlängerung der Nord-Süd Stadtbahn von der geplanten Endhaltestelle „Arnoldshöhe“ der dritten Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn bis nach Meschenich-Süd beschlossen. In der letzten Sitzung des Jahres der Lokalpolitiker ging es jetzt um die weitere Planung. Sonja Rode, Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, war in die Sitzung gekommen, um die Gestaltungsvarianten vorzustellen. Im Gepäck hatte sie drei Gestaltungsvarianten für das Brückenbauwerk über den Verteilerkreis als Entwurf und eine Kurztunnelvariante für die Unterquerung.

Kurztunnel fiel nach Prüfung durch die Verwaltung durch

Die Prüfung eines Langtunnels wurde bereits im Vorfeld negativ beschieden. Allerdings fiel auch der Kurztunnel in der Prüfung nach Ansicht des Fachamts durch. „Der Tunnel hat einen zehnfach höheren Einschnitt in die das Trinkwasser schützende Deckschicht. Dann müssten wir noch wesentlich tiefer in die Gutachten einsteigen“, so Rode. Stattdessen plädierte sie bei der Vorstellung für die sogenannte „Vorzugsvariante 1“. Dabei stellte Rode zunächst die Vor- und Nachteile aller Varianten, unter anderem im Hinblick auf die Trasse, Wirtschaftlichkeit, das Stadtbild, die verkehrliche Situation, Umwelt, Trinkwasserschutz und die Planungs- und Bauzeiten vor. 

Variante 1 der Bruecke über den Verteilerkreis Nord

So sieht die Vorzugsvariante über den Bonner Verteiler in einer Visualisierung aus.

Aus diesen Überlegungen geht die Vorzugsvariante 1 hervor, die sich von der Bonner Straße aus um die Stele schlängelt, wie eine halbierte Öse: Auf einer insgesamten Überbaulänge von 207 Metern erhebt sich die Trasse über den Verteiler auf 45 Metern Länge, auf vier Pfeilern gestützt. Dabei wird das Kunstwerk im Bogen um 22 Meter umfahren. „Als einen Betonlindwurm, der das Stadteingangsbild verschandelt“, bezeichnete die FDP den von der Stadtbahn-Expertin favorisierten Vorschlag. Die Liberalen bevorzugen, wie alle anderen Fraktionen, prinzipiell eine Weiterplanung mit einer Tunnellösung.

Die SPD brachte dazu einen Ersetzungsantrag ein, nach dem die Brückenvarianten nicht weiter verfolgt werden sollten. Dieser wurde nach kurzer Diskussion mehrheitlich mit den Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP, bei Enthaltung der Stimme der Linken, gegen drei Stimmen der SPD abgelehnt. Allerdings mehrheitlich mit Bauchschmerzen. Der favorisierten Weiterplanung mit einer Tunnellösung standen Gegenargumente gegenüber, denen sich die Lokalpolitiker letztendlich anschlossen. Denn es soll so schnell wie möglich weiter geplant werden. Das und die Abwägung zum Trinkwasserschutz wurden ins Feld geführt. „Wir wollen einfach keine weiteren Bauverzögerungen“, äußerte die CDU. Die Grünen sprachen vom „Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu Gunsten des Trinkwasserschutzes“.

Weitere, vertiefende Gutachten, die eine Tunnellösung ermöglichen könnten, wären nach Rodes Aussage auch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. „Niemand kann eine Obere Wasserbehörde zwingen, einer Tunnellösung zuzustimmen.“

So stimmte die BV der Trassenvariante 1 für die weitere Planung zu. Der Rat soll diesen Donnerstag, 7. Dezember, final über die Vorlage entscheiden.

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