MülltourismusAWB räumen tonnenweise Unrat von Kölner Großmarkt

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Großmarkt Müllaktion

AWB-Mitarbeiter bei der Aufräumaktion im Kölner Großmarkt.

Auf dem Gelände des Großmarkts in Raderberg hat das große Aufräumen begonnen. Nachdem sich dort in den vergangenen Monaten immense Mengen illegal abgeladenen Unrats  angesammelt und ein regelrechter Mülltourismus entwickelt hatte, rückten die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) nun mit schwerem Gerät an. Per Radlader, Planierraupe und auch in mühsamer Handarbeit schafften die Mitarbeitenden tonnenweise Abfall und Sperrgut fort. Die Arbeiten dauern an.

Vier Tage haben die AWB für die Reinigungsaktion veranschlagt. Allein am ersten Tag füllten die AWB-Leute vier 36-Kubikmeter-Container mit Unrat. Ein solcher Container ist knapp sieben Meter lang und etwa drei Meter breit und hoch. Bislang fanden die AWB nach Worten von Sprecherin Cordula Beckmann überdies auf dem Areal 25 Kubikmeter Altreifen „und viel Elektroschrott“. Darunter waren auch acht große Kühlschränke – gefüllt mit vergammelten Lebensmitteln, die bei den hohen Temperaturen weiter verrotteten und entsprechend stanken.

Müllsünder kommen mit Transportern

Nachdem das meiste der großen Müllberge entfernt wurde, geht es nun an die Feinheiten. Per Hand und mit Laubbläsern klauben die AWB-Mitarbeitenden Dreck hervor, der sich unter den vielen Laderampen der Gebäude angesammelt hat. Inzwischen können auch Kehrmaschinen eingesetzt werden. „Auf einigen Parkflächen liegt immer noch Schutt und Müll“, sagt Beckmann. Den würden sich die Reinigungskräfte auch noch vornehmen.

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In der Vergangenheit kamen immer wieder Unbekannte mit Transportern gezielt zum Großmarkt, um dort illegal Unrat abzuladen. Es sammelten sich mächtige, stinkende Müllberge an, auch Schrottautos wurden dort abgestellt. Das hat auch mit den fehlenden Zugangskontrollen zu tun. Jeder kann auf das Gelände fahren, wenn er sich an den Zufahrtsschranken ein Parkticket zieht. Einen genauen Überblick, wer sich gerade auf dem Areal befindet, hat niemand.

Müll türmt sich an Wochenenden

„Vor allem am Wochenende, wenn kein Markbetrieb ist, kommen die Leute und laden Müll ab“, wie Michael Rieke von der Interessengemeinschaft der Großmarkthändler beobachtet und schon oft angemahnt hat. Die Händler seien „doppelt gestraft: Sie entsorgen brav und meist auf eigene Kosten ihren Müll, aber Auswärtige kippen ihr Zeug hier einfach aus, und die Kunden beschweren sich, wie schlimm es hier aussieht“, sagt Rieke.

Er fordert erneut, dass das Ordnungsamt von nun an regelmäßig nach Müllsündern auf dem Großmarkt fahndet. Auch müssten die Zugänge besser kontrolliert werden. „Sonst ist hier bald wieder alles zugemüllt“, fürchtet Rieke. Die Stadtverwaltung hatte vor einem Monat zumindest angekündigt, das Personal der Markverwaltung aufzustocken und die Kontrollen des Ordnungsamts zu intensivieren.

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