Köln – Polizeipräsident Jürgen Mathies hat den Beamten des wegen angeblichen Mobbings in die Kritik geratenen Kölner Spezialeinsatzkommandos (SEK) schriftlich mitgeteilt, dass sie künftig wieder eingesetzt werden. Damit hebt er eine Entscheidung seines Vorgängers Wolfgang Albers auf, der das Kommando 3 komplett aufgelöst hatte.
Nach Protesten der Gewerkschaft und des Personalrats konnten sieben Beamte zwar beim SEK in Köln bleiben, mussten aber Innendienst versehen. Ein achter Beamter wechselte zur Aachener Polizei.
Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Aachen wurden einzelne Beamte des Kommandos im November dann doch eingesetzt – wegen ihres wertvollen Spezialistenwissens. Nun werden sie wieder regelmäßig an Einsätzen teilnehmen.
Noch laufen Disziplinarverfahren gegen die Beamten, die einen jungen Kollegen gemobbt haben sollen. Die Staatsanwaltschaft Aachen hatte aber bereits festgestellt, dass ihnen keine Straftaten nachzuweisen sind.
„Monatelange Schmähungen und mangelndes Vertrauen in ihre Wertevorstellungen haben die Beamten tief verletzt“, sagt Rechtsanwältin Gabriele Jansen. Sie hoffe für ihre Mandanten nun auf die Einstellung der Disziplinarverfahren. „Sie sind durch das monatelange Einsatzverbot schon gestraft genug.“