Stadtentwicklung, Mobilität und UmweltStadt Köln schreibt drei neue Spitzenjobs aus

Lesezeit 3 Minuten
Ratssitzung Köln

Ratssitzungen in Zeiten von Corona

Köln – Von der Kommunalwahl bis zur Unterzeichnung des Bündnisvertrags zwischen den Grünen, der CDU und Volt vergingen viele Monate. Seit sich die Parteien einig sind, geht es schneller: Die Stellen der neuen Beigeordneten, über deren künftige Funktionen und Aufgaben man lange verhandelt hat, sind bereits ausgeschrieben. Erklärter Wille des Ratsbündnisses ist es, die vakanten Stellen noch vor der Sommerpause neu zu besetzen. Im Mittelpunkt stehen dabei zunächst drei neue Jobs im Stadtvorstand, dem Führungsgremium der Stadtverwaltung. Alle drei Stellen hat die Stadt öffentlich annonciert, mit der Vorauswahl wurde – wie bei solchen Stellen üblich – eine Personalberatungsgesellschaft beauftragt.

Da sich die Bündnisparteien in ihren Abmachungen das Besetzungsrecht für diese Posten aufgeteilt haben, spielen natürlich auch Parteizugehörigkeit oder zumindest Parteinähe der Bewerber eine wichtige Rolle.

Was in Köln von Bewerbern erwartet wird

Beim Blick auf die in den Stellenausschreibungen hinterlegten Anforderungen an die Bewerber zeigt sich, dass diese sehr allgemein gehalten und fast wortgleich formuliert sind. So ist dort zu lesen, dass die Bewerber ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium, eine mehrjährige Erfahrung in einer Führungsposition, eine ausgeprägte Verhandlungskompetenz und eine Innovationsfähigkeit benötigen. Nicht verlangt wird jedoch zum Beispiel der Nachweis, bereits Erfahrungen als Beigeordneter in einer anderen Stadt gesammelt zu haben. Weil die Ausschreibung so unspezifisch formuliert wurde, können sich nun sehr viele Interessenten aus den verschiedensten Bereichen bewerben und nicht nur solche, die bereits in ähnlicher Funktion tätig sind.

Eine starke Rolle im künftigen Stadtvorstand wird die oder der neue Beigeordnete für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionale Zusammenarbeit haben. Sein zentraler Job wird es sein, die großen Linien für das Köln der Zukunft zu entwickeln. Dazu gehören Elemente der Stadtplanung, der Umgang mit dem Wachstum und dem demografischen Wandel.

Niklas Kienitz könnte wichtigen Posten bekommen

Als möglicher Kandidat für den anspruchsvollen Job wird aus Kreisen der CDU (die das Besetzungsrecht für diesen Posten hat) immer wieder Niklas Kienitz, der bisherige Geschäftsführer der CDU-Ratsfraktion genannt. In der letzten Ratsperiode leitete Kienitz, früher beruflich in der Immobilienwirtschaft tätig, den Stadtentwicklungsausschuss im Rat. Ebenfalls aus der CDU sind aber auch Stimmen zu hören, die dafür plädieren, den Job angesichts der großen Herausforderungen mit einem Kandidaten von außerhalb zu besetzen, der externen Sachverstand mitbringt.

Ebenfalls neu zugeschnitten ist der Job der „Beigeordneten für Mobilität“. Dahinter verbirgt sich das bisherige Verkehrsdezernat, das nach harten Verhandlungen in den Einfußbereich der Grünen wechselte. Die bisherige Amtsinhaberin Andrea Blome wird auf Vorschlag der CDU die neue Stadtdirektorin werden. Dem Vernehmen nach ist bislang für diesen Posten noch kein möglicher Kandidat im Gespräch. Die Grünen haben in der Vergangenheit keinen Wert auf eine Parteizugehörigkeit gelegt. Abgesehen von der ehemaligen Stadtkämmerin Gabriele Klug war keiner der von ihnen vorgeschlagenen Dezernenten Parteimitglied.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ob die neue Ratsfraktion und die Parteispitze der Grünen diese Haltung beibehalten wird, muss sich noch erweisen. Für den Job des „Beigeordneten für Umwelt, Klima und Liegenschaften“ – für den die Grünen ebenfalls das Vorschlagsrecht haben – kurisiert zumindest bereits der Name eines Grünen-Parteimitglieds. Der Neusser Umweltdezernent Matthias Welpmann, der früher Ratsmitglied in Köln war, soll parteiintern dem Vernehmen nach als möglicher Kandidat genannt worden sein. Die Bewerbungsfrist für die drei städtischen Spitzenposten läuft noch bis zum 21. Mai. Die neuen Dezernenten sollen in der Ratssitzung am 24. Juni gewählt werden. Danach wird die Bezirksregierung prüfen, ob die gewählten Beigeordneten die formalen Kriterien erfüllen.

KStA abonnieren