Tarifstreit im öffentlichen DienstVerdi kündigt weiteren Streik an – Hilfetelefone der Stadt Köln betroffen

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Eine mit Streik-Plakaten beklebte Straßenbahn der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) steht vor dem Bahndepot.

Bis Ende März hat Verdi weitere Streiks im öffentlichen Dienst angekündigt. (Archivbild)

Das Kind kann nicht in die Kita und der Hausmüll bleibt liegen – das passiert, wenn Verdi zum Streik aufruft. Eine Übersicht, welche Aktionen in Köln anstehen.

Keine Woche ohne Streik in Köln. Mit wiederkehrenden Warnstreiks will die Gewerkschaft Verdi Druck auf den Bund und die Kommunen erzeugen. Denn die Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes befinden sich seit Wochen im Streit mit ihren Arbeitgebern.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro pro Monat. Grund sind die Inflation und die gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Köln: Warnstreik in Kitas und bei den AWB

Einigen konnte man sich mit den Arbeitgebern bislang nicht. Bis zur dritten Verhandlungsrunde Ende März hat Verdi daher weitere Streiks in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz angekündigt. Auch in Kölner Betrieben soll bis dahin gestreikt werden.

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Am Montag, 6. März, sind drei Kitas in Köln-Mülheim vom Streik betroffen – jene an der Genovevastraße, an der Berliner Straße und an der Von-Sparr-Straße.

Streikwelle rollt auf Köln zu

Zwei Tage später geht es in den Kölner Kitas weiter: Die Beschäftigten aller städtischen Kitas werden für Mittwoch (8. März) zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Gleich an drei Tagen wollen die Tarifbeschäftigten der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) in derselben Woche ihre Arbeit niederlegen. Von Donnerstag (9. März) bis einschließlich Samstag (11. März) ruft Verdi die Mitarbeitenden aus allen Bereichen zum Warnstreik auf, darunter Müllabfuhr, Straßenreinigung und Wertstoffcenter.

Weiterer Streik bei KVB in Köln geplant

Bis zur dritten Verhandlungsrunde, die am 27. März startet, wird es einen weiteren Streiktag bei der KVB geben. Das kündigte Verdi dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber an. „Wir nehmen die Haltung der Arbeitgeberseite als stur wahr und werden bis Ende März sicher nicht die Füße stillhalten“, sagte Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler. Ein genaues Datum für den KVB-Streik wurde bislang nicht kommuniziert.

Auch am Flughafen Köln/Bonn sei ein weiterer Streiktag nicht auszuschließen, so Munkler weiter. Zunächst hatte Verdi am Flughafen auf Streiks verzichtet, um die Hilfsflüge, die sich infolge des Erdbebens in der Türkei und in Syrien auf den Weg gemacht hatten, nicht zu gefährden. Inzwischen wird auch der Flughafen in den Streik aufgenommen, um die Arbeitgeberseite weiter unter Druck zu setzen.

Hilfetelefone „Gewalt gegen Frauen“ und „Schwangere in Not“ streiken mit

Ein weiterer Tarifstreik ist am Dienstag, 7. März, bekannt geworden: Am Mittwoch, 8. März, ruft Verdi die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem Warnstreik auf. Dazu gehören auch die beiden Hilfetelefone „Gewalt gegen Frauen“ und „Schwangere in Not“. Am Internationalen Frauentag stehen beide Telefonleitungen still.

„Bei uns bei den Hilfetelefonen arbeiten ausschließlich Frauen. Gerade diese Jobs wurden während der Corona-Pandemie endlich als systemrelevant eingestuft, und es wurde deutlich, welche Jobs die Gesellschaft am Laufen halten. Ist das schon wieder vergessen? Ich kann meine Miete nicht mit Beifall bezahlen! Es reicht!", sagt ein Beschäftigte beim Hilfetelefon.

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