Gartenbesitzer in KölnWie man mit der Wasseruhr Geld sparen kann

Im Sommer benötigen Gartenbesitzer besonders viel Wasser für ihre Pflanzen.
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- Gartenbesitzer können sich von den Abwassergebühren befreien lassen.
- Ob sich das tatsächlich lohnt, erläutert Steb-Experte Andreas Weil.
- Unter anderem spielt die Größe des Grundstücks eine wichtige Rolle.
Köln – Die Pflanzen im eigenen Garten benötigen im Sommer sehr viel Wasser – das gilt insbesondere während der derzeitigen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Wer dafür sorgen will, dass sein Rasen trotzdem grün bleibt und dass die Laubbäume auch in Trockenperioden ihre Blätter behalten, muss daher zum Wasserschlauch greifen. Das kann je nach Größe des Gartens allerdings relativ hohe Kosten erzeugen, da nicht nur das verbrauchte Frischwasser bezahlt werden muss – es kommen die Gebühren der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) für das Schmutzwasser hinzu. Pro Kubikmeter, der in die Kanalisation eingeleitet wird, sind zurzeit 1,54 Euro zu bezahlen.
Da das zum Bewässern des Gartens eingesetzte Wasser jedoch, anders als das im Haushalt verwendete, nicht in die Kanalisation gelangt, weil es versickert, ist es möglich, sich von den Abwassergebühren befreien zu lassen. So lässt sich je nach Größe des Gartens Geld sparen.
Um die Gebührenreduzierung in Anspruch nehmen zu können, muss der Gartenbesitzer einen geeichten Gartenwasserzähler kaufen und montieren. „Ob sich das lohnt oder nicht, hängt vom Gartenbesitzer, dem Grundstück und der Art der Gartenbewässerung ab“, sagte Steb-Mitarbeiter Andreas Weil auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es sei davon auszugehen, dass ein Kaltwasserzähler in der Anschaffung etwa 20 bis 30 Euro kostet. Hinzu komme weiteres Material. Wer dazu in der Lage ist, alles selbst einzubauen, kann weitere Kosten sparen. Anderenfalls muss ein Installateur beauftragt werden. Die erste Anschaffung liege zwischen 100 und 200 Euro. Bei einem Preis von 100 Euro lohne sich das für diejenigen, die zur Gartenbewässerung mindestens zehn Kubikmeter Wasser pro Jahr verbrauchen würden.
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Die Wasserzähler müssen aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Eichung alle sechs Jahre ausgetauscht werden, was erneut 20 bis 30 Euro koste. Der Einbau eines Wasserzählers lohnt sich laut Weil in den Folgejahren bereits bei einem Verbrauch von drei bis vier Kubikmetern Wasser pro Jahr. Ein Kubikmeter entspreche einer Menge von 1000 Litern Wasser oder sechs bis sieben vollen Badewannen. Für diese Menge müsse man 100-mal mit einem Zehn-Liter-Eimer in den Garten laufen.
„Die Grundstücksgröße spielt ebenfalls eine Rolle“, sagte Weil. Ein Reihenhausgarten mit einer 80 Quadratmeter großen Rasenfläche sei in der Regel zu klein, als dass sich der Aufwand für eine Gartenwasseruhr lohne. „Das kann in einem Jahr der Rollrasenverlegung anders sein, aber eben nur in dem ersten Jahr.“
Grundstückseigentümer, die Interesse an einem Gartenwasserzähler haben, müssen bei den Steb einen schriftlichen Antrag stellen mit Bitte um eine „Absetzung von der Schmutzwassergebühr“. Das Schreiben muss die Anschrift des Grundstücks, das Kassenzeichen des Gebührenbescheides, eine Skizze über die Leitungsführung mit den Positionen von Haupt- und Gartenwasserzähler sowie der Gartenzapfstellen, eine Kaufrechnung des Zählers oder eine Rechnung der Installationsfirma, Nachweise zu Einbaudatum, Zählernummer, Anfangszählerstand und Eichung (mit Hilfe von Fotos) enthalten.
Die Situation im Umland
Wie der Einbau eines privaten Zählers für Gießwasser angemeldet und kontrolliert werden muss und wie die Kosten aussehen, ist kommunal unterschiedlich geregelt.
Auch im Ablauf, zum Beispiel der Antragstellung auf Erstattung der Gebühren, gibt es Unterschiede.
Gartenbesitzer sollten sich bei ihren örtlichen Wasserversorgern erkundigen.
www.erftverband.de
www.stadtwerke-gm.de
www.wasserverband-rsk.de
www.bonn.de
www.kreis-euskirchen.de
www.leverkusen.de
bauhof.wipperfuerth.de
www.rbk-direkt.de
„Ein Gartenwasserzähler kann zu Ersparnissen führen, weshalb das sehr überlegenswert ist“, sagte Thomas Tewes, Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins. Er rate dazu, den Zähler bereits im Frühjahr einzubauen, bevor die Gießzeit beginne.
Die Mitarbeiter der Steb beraten Interessenten telefonisch unter 0221-221-26868 und per E-Mail.
anliegenmanagement@steb-koeln.de