Trotz EnergiekriseMehr als 30 Grad in Kölner Turnhalle

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thermometer rosenmaarschule

Knapp 33 Grad zeigt das Thermometer auf dem Boden der Turnhalle der Rosenmaarschule. 

Köln – Deutschland ist in der Energiekrise, alle sollen sparen. Die Stadt hat sich ein umfangreiches Programm auferlegt, um weniger Gas und Öl zu verbrauchen. Unter anderem wird in vielen städtischen Einrichtungen die Temperatur auf maximal 19 Grad begrenzt. In der Turnhalle der städtischen Rosenmaarschule in Höhenhaus hingegen ist es tropisch wider Willen. Mindestens seit August ist es dort oft mehr als 30 Grad warm – selbst nachts ging die Heizung plötzlich an.

Der Aufenthalt in der Sporthalle der Grundschule sei alles andere als ein Vergnügen, berichten Nutzerinnen und Nutzer. Mitunter sei es im Inneren unerträglich heiß, der Kunststoffboden verbreite wegen der hohen Temperaturen einen unangenehmen Geruch, heißt es. Eine Herzsportgruppe habe deshalb ihre Übungen auf dem Schulhof gemacht, ist zu erfahren.

Temperaturfühler defekt

Nach Angaben der Stadtverwaltung machen zwei Probleme der Turnhalle zu schaffen. Zum einen sei ein Temperaturfühler defekt gewesen, weshalb die Heizung auch nachts automatisch ansprang. Tagsüber sei die Heizung „nach Angaben der Schulleitung“ nicht in Betrieb, sagt die Stadt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn die Heizung dennoch anspringe, sei der Hausmeister angewiesen worden, sie per Hand abzustellen, erklärt die Verwaltung zunächst. Wenig später jedoch heißt es, die Heizung könne nicht abgestellt, da auch der Warmwasserboiler in der Turnhalle über die Anlage auf Temperatur gehalten werde. „Wenn dieser nicht beheizt wird, bilden sich Legionellen“, erläutert die Stadt. Nun aber sei der Temperaturfühler wieder „voll funktionsfähig.“

Das zweite Problem sind die Fenster der Turnhalle. Nach Angaben der Stadt bleiben sie normalerweise rund eine Stunde geöffnet, wenn sie „mit der Schlüsselschließung“ entriegelt wurden. Bei Wind und Regen schließen sie automatisch früher. Diese Schaltung ist offenbar defekt. „Aktuell schließen sich die Fenster jedoch nach kurzer Zeit bereits wieder von selbst“, teilt die Verwaltung mit. In der Folge staut sich die Luft in der Halle, die Temperaturen steigen. Vergangenen Freitag hatte die Stadt einen Elektronikfachbetrieb nach Höhenhaus geschickt, „dieser konnte jedoch die Art von Steuerung der Fenster nicht programmieren.“

Zweite Fachfirma soll Fenster-Problem lösen

Am kommenden Freitag soll nun eine weitere Firma ihr Glück versuchen. Die Stadt ist zuversichtlich, dass die Fensterautomatik reparabel ist – sobald Material dafür verfügbar ist: „Unter Berücksichtigung von möglichen Bestellzeiten für einen eventuellen Austausch von Einbauteilen, wird davon ausgegangen, dass das Problem behoben werden kann“. Inzwischen, versichert die Stadt, sei die Temperatur in der Halle „vertretbar, da auch die Außentemperaturen gesunken sind.“

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Seit wann Heizung und Fenster defekt waren und sind und die Turnhalle dauerbeheizt wurde, auch wenn sie niemand nutzte, ist indes unklar. „Die Problematik wurde Ende August gemeldet. Vermutlich ist aufgrund der hohen Außentemperaturen erst später aufgefallen, dass die Halle überdurchschnittlich heiß war und die Instandsetzungsmeldung dadurch bedingt verzögert abgesetzt worden“, erklärt die Stadt.

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